Der Untergang des Hauses Usher noch zwei Mal am TLT

   Blogbeitrag

Intendant Johannes Reitmeier inszenierte mit The Fall of the House of Usher die erste Kammeroper in den neuen Kammerspielen im Haus der Musik. Für alle, die sich die Oper noch nicht angeschaut haben und für jene, die sie gerne noch ein zweites Mal erleben möchten, haben wir gute Nachrichten. Es wurden zwei Zusatzvorstellungen in das Programm aufgenommen: Do 07.03.2019 und Sa 16.03.2019.

 

Edgar Allen Poes Gruselgeschichte

 

Schon immer hat sich der Mensch gerne gegruselt und sich Geschichten erzählt, bei denen sich die Nackenhaare aufrichten und der ganze Körper voller Anspannung ist.

Das wusste Edgar Allen Poe: In seinen Schauererzählungen fließt vor allem die Dimension des Traumes ein. Vieles, was in den Forschungen Sigmund Freuds über das Unbewusste bekannt wurde, hat Poe, fast wie eine Vorahnung, in seine Geschichten eingebaut. Die Grenze zwischen realer Welt und Traumwelt scheint fließend. Oft weiß der Leser, die Leserin nicht, ob der Protagonist etwas erlebt – oder ob er sich nur einbildet bzw. träumt, dass er etwas erlebt.

 

Der Untergang eines alten Geschlechts

 

Was Traum und was Wirklichkeit ist, ist auch eine große Frage in Der Fall des Hauses Usher. Alarmiert durch einen Brief, in dem sein kranker Jugendfreund Roderick Usher ihn inständig bittet, ihm zu helfen, macht sich William auf, diesen im Stammschloss der Familie zu besuchen.

Es wird ein bedrückender Aufenthalt: Rodericks Schwester Madeline wandelt – gezeichnet von einer mysteriösen Krankheit – wie eine Geistererscheinung durch die unwirtlichen Räume, und auch Roderick selbst ist offensichtlich psychisch und physisch zerrüttet. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als Madeline stirbt. Aber was für eine Krankheit hatte Madeline wirklich? In welchem Verhältnis stand sie zu ihrem Bruder? Und ist sie wirklich tot? Am Ende versinkt das Haus Usher für immer im Nichts.

 

Philip Glass’ hypnotische Musik

 

Geradezu wie für diese Art von nervenzerreißender Spannung gemacht scheint die Musik von Philip Glass, die zugleich auf der Stelle zu stehen und wie davonzurasen scheint. Seine Musik führt zu einem Rausch, in dessen Strudel das Publikum immer starker gezogen wird. Man ist so hypnotisiert wie William von den Erlebnissen im Schloss.

 

 

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