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Schauspiel

Engel in Amerika. Die Jahrtausend­wende naht

Schauspiel von Tony Kushner . Deutsch von Frank Heibert
Aufführungsdauer ca. 3 Stunden 10 Minuten . Eine Pause
Einführung 20 Minuten vor Beginn im Pausenfoyer

Hinweis

Bitte beachten Sie, dass es während der Vorstellung zu einem Stroboskopeffekt auf der Bühne kommt.

Premiere am 26. März 2022
Matinee am 20.03.2022 ABGESAGT
Besetzung anzeigen

Inhalt

Prior Walter ist an AIDS erkrankt. Sein Partner Louis wendet sich von ihm ab und findet Zuflucht beim Anwalt Joe Pitt, der zwar mit seiner Frau Harper in strenger mormonischer Ehe lebt, aber mit Louis seine unterdrückte Homosexualität entdeckt. Der Anwalt Roy Cohn, machtbesessener Drahtzieher der New Yorker Republikaner und Joes Arbeitgeber, lässt sich von seinem Hausarzt lieber Leberkrebs diagnostizieren, als einzugestehen, dass er AIDS hat.
Tony Kushner verwebt diese drei scheinbar losen Handlungsstränge mit faszinierender psychologischer Präzision zu einem Sittengemälde der USA unter Ronald Reagan in den 1980er-Jahren. Mit schwarzem Humor und Tiefgang schildert er das Spezielle – und trifft dabei das Allgemeine. Seine „Schwulen Variationen über gesellschaftliche Themen“, so der ursprüngliche Untertitel, sind die Momentaufnahmen einer uralten Welt, die – wieder einmal – auf einen Nullpunkt zuschlingert. Die Köpfe und Körper der Menschen sind verseucht. Der Staat: bankrott. Die Religion: bankrott. Die Natur: bankrott. Was bleibt, ist hie und da eine lächerliche Liebe und vor allem eine respektable Restmenge Selbsterhaltungstrieb.

Die Jahrtausendwende naht, 1993 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, bildet den ersten Teil des epochemachenden zweiteiligen Mammutwerks Engel in Amerika und gilt als Meilenstein der amerikanischen Theatergeschichte. Die Fernsehverfilmung mit Al Pacino, Meryl Streep und Emma Thompson wurde mit fünf Golden Globes ausgezeichnet. Jetzt ist das amerikanische Meisterwerk zum ersten Mal am Tiroler Landestheater zu erleben.

Ich bin froh, dass ich damals nicht wusste, dass ich mir mit sechzig die gleichen verfluchten Kämpfe ansehen muss, die ich mit 29 sah.

Tony Kushner

Termine

Engel in Amerika. Die Jahrtausend­wende naht

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Besetzung

Florian Granzner (Louis), Stefan Riedl (Prior)

(c) Birgit Gufler

Florian Granzner (Louis), Stefan Riedl (Prior)(c) Birgit Gufler

Stefan Riedl (Prior), Simone Olubowale (Belize)

(c) Birgit Gufler

Stefan Riedl (Prior), Simone Olubowale (Belize)(c) Birgit Gufler

Ensemble

(c) Birgit Gufler

Ensemble(c) Birgit Gufler

Ensemble

(c) Birgit Gufler

Ensemble(c) Birgit Gufler

Kristoffer Nowak (Joe) und Simon Olubowale (Belize)

(c) Birgit Gufler

Kristoffer Nowak (Joe) und Simon Olubowale (Belize)(c) Birgit Gufler

Raphael Kübler (Roy)

(c) Birgit Gufler

Raphael Kübler (Roy)(c) Birgit Gufler

Marion Fuhs (Harper) und Kristoffer Nowak (Joe)

(c) Birgit Gufler

Marion Fuhs (Harper) und Kristoffer Nowak (Joe)(c) Birgit Gufler

Ensemble

(c) Birgit Gufler

Ensemble(c) Birgit Gufler

Stefan Riedl (Prior) und Florian Granzner (Louis)

(c) Birgit Gufler

Stefan Riedl (Prior) und Florian Granzner (Louis)(c) Birgit Gufler

Tom Hospes (Mr. Lies) und Marion Fuhs (Harper)

(c) Birgit Gufler

Tom Hospes (Mr. Lies) und Marion Fuhs (Harper)(c) Birgit Gufler

Ensemble

(c) Birgit Gufler

Ensemble(c) Birgit Gufler

Simon Olubowale (Belize)

(c) Birgit Gufler

Simon Olubowale (Belize)(c) Birgit Gufler

Janine Wegener (Hannah Pitt) und Sara Nunius (Sister Ella Chapter)

(c) Birgit Gufler

Janine Wegener (Hannah Pitt) und Sara Nunius (Sister Ella Chapter)(c) Birgit Gufler

Marion Fuhs (Harper) und Tom Hospes (Mr. Lies)

(c) Birgit Gufler

Marion Fuhs (Harper) und Tom Hospes (Mr. Lies)(c) Birgit Gufler

Kristoffer Nowak (Joe)

(c) Birgit Gufler

Kristoffer Nowak (Joe)(c) Birgit Gufler

Tom Hospes (Mr. Lies)

(c) Birgit Gufler

Tom Hospes (Mr. Lies)(c) Birgit Gufler

Florian Granzner (Louis) und Kristoffer Nowak (Joe)

(c) Birgit Gufler

Florian Granzner (Louis) und Kristoffer Nowak (Joe)(c) Birgit Gufler

Ensemble

(c) Birgit Gufler

Ensemble(c) Birgit Gufler

Kristoffer Nowak (Joe) und Sara Nunius (Martin Heller)

(c) Birgit Gufler

Kristoffer Nowak (Joe) und Sara Nunius (Martin Heller)(c) Birgit Gufler

Simon Olubowale (Belize)

(c) Birgit Gufler

Simon Olubowale (Belize)(c) Birgit Gufler

Raphael Kübler (Roy), Kristoffer Nowak (Joe) und Sara Nunius (Martin Heller)

(c) Birgit Gufler

Raphael Kübler (Roy), Kristoffer Nowak (Joe) und Sara Nunius (Martin Heller)(c) Birgit Gufler

Ensemble

(c) Birgit Gufler

Ensemble(c) Birgit Gufler

Marion Fuhs (Harper)

(c) Birgit Gufler

Marion Fuhs (Harper)(c) Birgit Gufler

Simon Olubowale (Belize), Stefan Riedl (Prior), Janine Wegener (Hannah Pitt) und Florian Granzner (Louis)

(c) Birgit Gufler

Simon Olubowale (Belize), Stefan Riedl (Prior), Janine Wegener (Hannah Pitt) und Florian Granzner (Louis)(c) Birgit Gufler

Pressestimmen

Tiroler Tageszeitung

Um sich dem Mix aus Wirklichkeit und Wahn auf der Theaterbühne zu nähern, empfiehlt Kushner selbst für die Inszenierung Zurückhaltung. Diesem Tipp folgt auch Felix Hafner, der nach Königin der Berge in den Kammerspielen mit Engel in Amerika. Die Jahrtausendwende naht ins Große Haus wechselt. Hafner gibt Kushners erschreckender Bilanz auf mehreren Ebenen Platz. […] Elisabeth Weiß, die neben der Bühne auch für die einmaligen Kostüme zuständig ist, sorgt dafür, dass Treffen und Gespräche ein Strudel werden, der alles verschlingt. Für etwas Ordnung sorgen Projektionen, Sound (Clemens Wenger) und choreographierte Einlagen (Vasna Aguilar). […] Aus diesem Strudel resultiert auch, dass die Gegensätze bleiben: der Galgenhumor und die Dramatik des Handlung, der überhöhte Roy (Raphael Kübler) und der verklemmte Joe (Kristoffer Nowak), das prägnante Englisch und das umständliche Deutsch, Rasse vs. Race. Oh Boy!

 

Nachtkritik.de

Die Inszenierung wirkt erschreckend heutig – und ist es wohl auch zum Teil: Begriffe wie „Whitesplaining“ gab es im Jahr 1986, in dem die Passage angesiedelt ist, noch nicht. Simon Olubowale lässt sie genüsslich in seinen erregten Konter einfließen. Abgesehen davon gibt es drei lupenreine Geschichtsstunden über die auslaufenden Reagan-Jahre zu erleben. […] Regie führt, zum dritten Mal in Innsbruck, Felix Hafner. Er war noch nicht geboren, als Kushner diesen Text schrieb, dennoch gefiele dem Autor seine Herangehensweise wohl: Minimalistisch wünscht er sich die Inszenierungen, mit Nebendarsteller:innen in wechselnden Rollen.

Stadtblatt

Hafner und sein künstlerisches Team interpretieren die Stimmung jener Zeit als rave-artigen einsamen Balanceakt, wobei die Figuren selbst in ihren Begegnungen fast immer in einer gewissen inneren Verlorenheit interagieren. Trotzdem gibt es auch echte Lichtgestalten, wie etwa Dragqueen und Krankenpfleger Belize. Kushners Stück ist jedenfalls ein drastischer Augenöffner – und grandios gespielt obendrein.