Eugen Onegin – barrierefrei!

Kooperation mit Uni Innsbruck: Live-Audiodeskription für die Oper Eugen Onegin von Pjotr Iljitsch Tschaikowski.
Ein gemeinsames Projekt der Universität Innsbruck, des Tiroler Landestheaters und des Kulturamts Innsbruck geht in die zweite Runde: Masterstudierende der Translationswissenschaft erarbeiteten eine professionelle Live-Audiodeskription (AD) für die russischsprachige Oper Eugen Onegin von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Die erste Aufführung der Oper mit den Beschreibungen für Menschen mit Sehbehinderung im Tiroler Landestheater fand am 30. April statt, am kommenden Freitag, den 13. Juni, wird das Angebot ein zweites Mal umgesetzt. Die Vorstellung am Freitag ist zudem die letzte Aufführung von Eugen Onegin in dieser Saison.
«In der Audiodeskription werden alle visuellen Elemente der Oper wie das Bühnenbild, die Kostüme und Requisiten, vor allem aber das Bühnengeschehen beschrieben und die deutschen Übertitel vorgelesen.»
Die deutsche Audio-Beschreibung der Oper von Pjotr Iljitsch Tschaikowski kann über eigens dafür vorgesehene Headsets mitgehört werden. Diese können auf allen Plätzen am Parkett im Großen Haus genutzt werden. Menschen mit Sehbehinderung können die Tickets mit einer Rabattierung von 40 Prozent erwerben. Dies gilt ebenso für die Karte für die Begleitperson.

Das innovative Pilotprojekt für Inklusion im Kulturbereich entstand in enger Kooperation der verantwortlichen Lehrenden und Studierenden der Translationswissenschaft mit Diana Merkel, Dramaturgin für Musiktheater und Schauspiel am Landestheater sowie dem Referat für Kulturentwicklung und Förderungen der Stadt Innsbruck.
«Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, zwei Aufführungen der Oper für Menschen mit Sehbehinderung zugänglich zu machen und hoffen, das Angebot in Zukunft auszubauen.»
«Die Zusammenarbeit zwischen unserem Haus und den Studierenden von der Uni Innsbruck war für beide Seite eine wertvolle Erfahrung», betont Diana Merkel. Marco Agnetta hebt neben der wichtigen praktischen Erfahrung mit der noch jungen Live-Audiodeskription im Kulturbereich für die Studierenden, die Bedeutung des Pilotversuchs hervor: «Das richtungsweisende Projekt zeigt, wie durch interdisziplinäre Kooperation von Wissenschaft, Kultureinrichtungen und Behörden neue Wege der kulturellen Vermittlung entstehen können.» Eine konkrete Zusammenarbeit können sich die beteiligten Institutionen auch bezüglich anderer Zielgruppen – etwa Menschen mit Hör- oder kognitiver Behinderung – vorstellen.

Die Schaffung und den Ausbau dieser neuen Wege der Kulturvermittlung will auch Intendantin Irene Girkinger forcieren:
«Wir wollen das Motto der kommenden Spielzeit ‚Das ist doch nur was für alle‘ an unserem Haus auch leben.»
«Die technischen Voraussetzungen mit umschaltbaren Hörgeräten sind im Großen Haus wie in den Kammerspielen und dem Haus der Musik gegeben. Ziel ist es, Barrierefreiheit in Zukunft konsequenter und umfassender mitzudenken – das Projekt mit der Uni Innsbruck hat uns gezeigt, wie dies gelingen kann,“ so Irene Girkinger weiter.
Bei Fragen rund um das Projekt:
Ass-Prof. Dr. Agnetta
marco.agnetta@uibk.ac.at
Tel.: +43 512 507-42449
Beteiligte seitens der Uni Innsbruck:
Marco Agnetta, Natalie Ehrenberger, Barbara Exenberger, Franziska Frischmuth, Anna Gruber, Christine Hörmann, Irina Hueber, Chiara Khayyam, Elena Mora, Lucia Petter, Bianca Prandi, Matthias Schaffrath, Melanie Wachter, Naomi Wallner, Irene Zaccaria und Sophie Ziemer.