Keine Heldin
«Wir entscheiden uns dafür, keine nette, liebe, brave Zarah Leander zu zeigen, die da rehabilitiert wird!»
Es ist keine Hommage, sondern eine kritische Auseinandersetzung: Die Schauspielerin Brigitte Jaufenthaler und der Musiker Christian Wegscheider bringen derzeit«Zarah 47 – Das totale Lied» auf die Bühne des Tiroler Landestheaters. Im musikalischen Monolog von Peter Lund blicken sie kritisch und liebevoll gleichermaßen auf die schwedische Schauspielerin und Sängerin Zarah Leander. Gezeigt wird keine Heldin, die rehabilitiert wird, sondern eine gebrochene, vielleicht sogar zerbrochene Persönlichkeit.
Brigitte Jaufenthaler und Christian Wegscheider sind ein künstlerisches Kraftpaket. Sie verkörpert nicht die Nazi-Diva, sondern den Menschen dahinter – mit all seiner Wut, Trauer und Einsamkeit. Er trägt den Abend mit jazziger Leichtigkeit und gleichzeitig mit schwerer emotionaler Last.
Im Theaterpodcast «Kantinengespräche» erzählen die beiden Künstler:innen der Kulturjournalistin Verena Gruber, warum sie sich entschieden haben, keine brave Nazi-Diva zu zeigen und warum man Zarahs Songs nicht zerstören soll und kann. Sie sprechen über die Frage nach Mitläufertum und Verantwortung und darüber, was geschieht, wenn einer Schauspielerin und einem Musiker die Musik einfach liegt und die leichtfällt.
«Die Songs sind einfach alle gut, die kann man gar nicht zerstören.»



