Zur Übersicht

Saisonstart im Zeichen der Vielfalt

Pressemitteilung, 12.9.2025

Mit neuer Musik, der Uraufführung eines jungen Tiroler Autors, einer Richard- Strauss-Oper und dem Theaterfest TATÄÄ! läuten das Tiroler Landestheater und das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck die neue Spielzeit ein. Positiven Rückenwind gebe es nicht nur durch die zahlreichen Rückmeldungen des Publikums und das mediale Echo auf die künstlerischen Produktionen im Laufe der letzten Saison, sondern auch durch die Ergebnisse des laufenden Change-Prozesses, betonen Intendantin Irene Girkinger und der kaufmännische Direktor Markus Lutz. Besonders erfreulich sei die vom begleitenden Beratungsunternehmen ICG erhobene Wirkungsanalyse: Jeder Euro an Subvention erzielt eine Wertschöpfung von 1,9 Euro. 

„Das ist doch nur was für alle.“ Unter diesem Jahresmotto startet das Tiroler Landestheater gemeinsam mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck in die neue Theater- und Konzertsaison. Den Auftakt zu den geplanten 37 Produktionen, 8 Symphonie- und 5 Sonderkonzerten macht in dieser Woche das Eröffnungskonzert des TSOI bei den Klangspuren Schwaz, gefolgt von der Uraufführung Verschwinden in Lawinen nach dem Roman des aufstrebenden Tiroler Autors Robert Prosser am 19.9. in den Kammerspielen, der Premiere der Strauss-Oper Ariadne auf Naxos am 20.9. im Großen Haus und dem traditionellen Theaterfest TATÄÄ! am 21.9. „Tirolbezug, Weltoffenheit und der selbstkritische Blick auf die Verhältnisse – dieser Auftrag des Tiroler Landestheaters manifestiert sich in Robert Prossers Werk in grandioser Weise“, so Intendantin Irene Girkinger.

„Bei Ariadne auf Naxos, unserer ersten Opernproduktion, haben Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal nichts weniger als die Verquickung von Opera seria und Opera buffa, Tragödie und Komödie, zum dramaturgischen Grundmotiv erhoben und dabei den überaus sinnfälligen Beweis erbracht, dass sich immer beides bedingt und bedingen muss. Also auch diese Produktion ist sprichwörtlich ein Werk für alle – genauso wie unser Theaterfest, das in und um das Tiroler Landestheater und Haus der Musik generationenübergreifend ein vielfältiges Angebot bietet.“ Abgerundet werde dieser programmatisch vielfältige Auftakt durch einen weiteren Gastauftritt von Philipp Hochmair, der nach dem gefeierten Schiller-Balladen-Rave-Abend im November 2023 am 27.9. mit einer radikalen Neuinterpretation von Adalbert Stifters Der Hagestolz ins Haus der Musik kommt. 

Begleiteter Strategie- und Veränderungsprozess steht vor Abschluss

Nach einer künstlerisch spannenden und vielgelobten Saison freue man sich nun, erneut mit viel Elan durchzustarten, um noch mehr Menschen für das Tiroler Landestheater zu begeistern. Aufgrund des anhaltenden demografischen Wandels, der sich nicht zuletzt in einem geänderten Freizeit- und Konsumverhalten äußert, und des nach wie vor hohen Inflationsdrucks, der auch die Privathaushalte konstant belastet, benötige es ungleich mehr Anstrengungen, um die Menschen ins Theater zu locken. Zugleich stünde man angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage der öffentlichen Haushalte ähnlich wie die meisten anderen Theater vor der Herausforderung, die bestehenden und gewachsenen Strukturen und Arbeitsweisen weiter zu optimieren, erklären Intendantin Irene Girkinger und der kaufmännische Direktor Markus Lutz. Die in Graz angesiedelte ICG Integrated Consulting Group begleite und berate das TLT daher seit dem Vorjahr in einem umfassenden Veränderungs- und Strategieprozess, bei dem auch bestehende Strukturen überprüft und neu geordnet werden, um das Tiroler Landestheater für die künftigen Herausforderungen fit zu machen. Im Fokus stehen dabei sowohl interne Abläufe und Prozesse wie auch die Wünsche und Bedürfnisse bestehender und potenzieller Besucher:innen. 

TLT erbringt Wertschöpfung von 60 Mio. Euro

Erhoben wurde im Rahmen des Change-Prozesses aber auch die ökonomische und kulturelle Wirkung des Tiroler Landestheaters. „Die Ergebnisse dieser Analyse demonstrieren deutlich die kulturelle Wirkkraft und wirtschaftliche Bedeutung unseres Hauses: Neben unseren betrieblichen Umsätzen von rund 4,8 Mio. Euro erzeugen wir touristische Ausgaben in der Höhe von rund 7,1 Mio. Euro und erbringen somit eine Wertschöpfung von rund 60 Mio. Euro. Weiters zeigt die Analyse, dass wir inklusive der 450 Beschäftigten unseres Hauses 700 Arbeitsplätze erhalten. Mit anderen Worten: Jeder Euro Subvention erzielt eine Wertschöpfung von 1,9 Euro“, berichten Lutz und Girkinger. Der auf ein Jahr angesetzte Change-Prozess werde zum Jahresende hin mit einer klar definierten Positionierungsstrategie für die kommenden Jahre abgeschlossen. Zudem peile man mit den Eigentümern eine mehrjährige Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung an, „denn vertragliche Bindungen im künstlerischen Bereich erfordern eine entsprechende Planungssicherheit“. 

Zeitgemäßes Ticketing und Bühneninstandhaltung im Großen Haus

Fortgeführt und weiter ausgebaut werden auch die begonnenen Digitalisierungsprojekte. Nach der Implementierung eines neuen Ticketingsystems für mehr Komfort bei den Ticketbestellungen und einer zielgerichteten Besucher:innenkommunikation soll ein neues ERP-System die internen Verwaltungsprozesse weiter verbessern und vereinfachen. Die Sommermonate wurden außerdem dafür genutzt, um die Inspizientenanlage aus dem Jahr 2001 rundum zu erneuern und die Bühne im Großen Haus weiter zu modernisieren. Beide Projekte wurden aus Eigenmitteln des Tiroler Landestheaters finanziert und konnten im vorgesehenen Kosten- und Zeitrahmen realisiert werden. Gemeinsam mit den 450 Mitarbeiter:innen, welche aus 48 Nationen kommen, um im Tiroler Landestheater einzigartige Kulturerlebnisse für das Tiroler Publikum zu schaffen, freue man sich nun auf viele inspirierende, beglückende und nachdenkliche Kulturmomente. „Gerade in einer Zeit, in der Grundwerte wie Toleranz, Offenheit und Freiheit zunehmend infrage gestellt werden, ist es unser Auftrag, Räume des Dialogs, der Begegnung und der Reflexion zu schaffen, Humanität und Empathie zu verteidigen“, so Girkinger. „Gleichzeitig ist es natürlich auch unsere Aufgabe, den größten und wichtigsten Kulturbetrieb Westösterreichs zeitgemäß und resilient aufzustellen, um ihn auch für die kommenden Generationen in seiner Wirkkraft zu erhalten“, betont Lutz. 

Alle Bilder und Filme stehen für redaktionelle Berichterstattung über unsere Häuser und Veranstaltungen bei Angabe des Copyrights kostenlos zur Verfügung. Eine kommerzielle Nutzung oder Bearbeitung im Sinne einer Verfremdung oder inhaltlichen Veränderung der Bilder ist nicht gestattet.