Pressemitteilung Haydns „Sieben letzte Worte“ als Karfreitagsbotschaft und Zeichen der Hoffnung

Ein einzigartiges Projekt aller acht Landesorchester in Österreich sowie des RSO Wien setzt ein Zeichen der Hoffnung und des künstlerischen Lebenswillens der Kulturszene.

Sieben Sätze plus Vor- und Nachspiel, neun Orchester: Aus dieser Kombination entstand ein bis dato einzigartiges Konzertprojekt, das erstmals alle Landesorchester Österreichs sowie das ORF Radio-Symphonieorchester Wien gemeinsam auf die virtuelle Bühne bringt. Joseph Haydns instrumentale Passionsmusik „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“ wurde von den teilnehmenden Klangkörpern jeweils in Eigenregie als Filmaufnahme produziert und anschließend zu einem Gesamtwerk zusammengefügt, das am Karfreitag, 2. April 2021, in ORF III ausgestrahlt wird und danach auf den Plattformen der Orchester veröffentlicht wird.

Für alle Klangkörper, die sich als kulturelle Grundversorger der Menschen in Österreich und als musikalische Botschafter ihrer Bundesländer verstehen, ist dies ein höchst willkommenes Projekt, eines der eindringlichsten, anrührendsten und zugleich populärsten Werke Haydns miteinander in den digitalen Konzertsaal zu bringen.

Die Mitwirkenden setzen mit dieser Aktion ein Zeichen der Hoffnung und des künstlerischen Lebenswillens und signalisieren ihre Solidarität mit allen Kultureinrichtungen in Österreich. Sie verstehen diese noch nie dagewesene Zusammenarbeit als Ausdruck ihres Bestrebens, den Menschen emotionalen Halt, geistige Anregung und Freude zu schenken – besonders in Zeiten geschlossener Kultureinrichtungen.

  • Sendetermin in ORF III: Freitag, 2. April 2021, 9 Uhr
  • Streamingtermin: Freitag, 2. April 2021, 20 Uhr (auf den Facebook- und YouTube-Kanälen aller teilnehmenden Orchester, danach on demand) 
  •  
  • Bei den teilnehmenden Orchestern handelt es sich allesamt um österreichische Symphonieorchester, hier in alphabetischer Reihenfolge: Bruckner Orchester Linz, Grazer Philharmoniker, Kärntner Sinfonieorchester, Mozarteumorchester Salzburg, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Symphonieorchester Vorarlberg, Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und die Wiener Symphoniker.
  •  
  •  
  • Werktitel und Satzbezeichnungen, Besetzungen, Aufnahmeorte
  •  
  • Joseph Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz, Hob. XX/1A (Orchesterfassung, 1787; Zitate aus der oratorischen Fassung von 1796)
  •  
  • L’Introduzione. Maestoso ed Adagio
  • Mozarteumorchester Salzburg
  • Dirigent: Riccardo Minasi
  • Große Universitätsaula Salzburg
  •  
  • Sonata I. Largo: „Vater, vergib ihnen“
  • Bruckner Orchester Linz
  • Dirigent: Markus Poschner
  • Musiktheater Linz
  •  
  • Sonata II. Grave e cantabile: „Fürwahr, ich sag es dir“
  • Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
  • Dirigent: Wayne Marshall
  • Festspielhaus St. Pölten
  •  
  • Sonata III. Grave: „Frau, hier siehe deinen Sohn“
  • Symphonieorchester Vorarlberg
  • Dirigent: Emmanuel Tjeknavorian
  • Festspielhaus Bregenz
  •  
  • Sonata IV. Largo: „Mein Gott, mein Gott“
  • Grazer Philharmoniker
  • Dirigent: Roland Kluttig
  • Oper Graz
  •  
  • Introduzione 2 (aus der Oratoriums-Fassung)
  • ORF Radio-Symphonieorchester Wien
  • Dirigentin: Marin Alsop
  • Schloss Esterházy
  •  
  • Sonata V. Adagio: „Ach, mich dürstet“
  • Kärntner Sinfonieorchester
  • Dirigent: Nicholas Carter
  • Stadttheater Klagenfurt
  •  
  • Sonata VI. Lento: „Es ist vollbracht“
  • Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
  • Dirigent: Kerem Hasan
  • Haus der Musik Innsbruck
  •  
  • Sonata VII. Largo: „In deine Hände“
  • Terremoto. Presto con tutta la forza
  • Wiener Symphoniker
  • Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
  • Wiener Konzerthaus
  •  
  •  
  • Hintergrund

„Instrumentalmusik über die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz, bestehend aus sieben Sonaten mit einer Einleitung und einem Erdbeben am Ende“: So lautet übersetzt der italienische Originaltitel der Wiener Erstausgabe, die 1787 erschien und sogleich von Ensembles in ganz Deutschland gekauft und aufgeführt wurde. Joseph Haydn komponierte das neunteilige Werk 1786/87 im Auftrag der spanischen Stadt Cádiz für deren Karfreitagszeremonien. Ebenso bekannt wie die Orchesterfassung wurde Haydns Arrangement für Streichquartett. Erst um 1796 finalisierte er seine dritte, diesmal oratorische Fassung für Soli, Chor und Orchester – mit dem deutschen Text von Gottfried van Swieten.

Haydns „Andachtsmusik“ auf die letzte Botschaft Jesu, seine sieben in den Evangelien verbürgten Worte am Kreuz, umfasst die musikalische Ausdeutung der bei der Kreuzigung ausgesprochenen Sätze. Sie reichen von der innigen Bitte um Vergebung über das Sterbewort des Lukasevangeliums als Ausdruck kindlichen Gottvertrauens bis hin zum abschließenden „Terremoto“, dem Erdbeben beim Jüngsten Gericht. Die thematische Idee zu jeder der sieben Sonaten zwischen Introduktion und Erdbeben ist aus dem jeweiligen lateinischen Erlöserwort abgeleitet; beim Hören lässt sich die lateinische Deklamation in den Anfangsmotiven der Sätze mitdenken. Aufgrund seiner sprachlosen Wortgewalt, erzielt durch naturalistische Klangeffekte und enorme dynamische Polarisierung, überzeugte der Passionszyklus schon Haydns Zeitgenossen; der Komponist selbst soll ihn für eine seiner besten Arbeiten gehalten haben.

Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck bei der Aufnahme des Karfreitagskonzerts

© Eckhart Köll, Land Tirol

1920 x 1080 | 3,4 MB Download

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

© Emanuel Kaser

1181 x 1639 | 1,9 MB Download

Kerem Hasan, Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck

© Emanuel Kaser

2362 x 1575 | 1,7 MB Download

Haydns „Sieben letzte Worte“ als Karfreitagsbotschaft und Zeichen der Hoffnung

© DNY59, Getty Images/iStockphoto

2560 x 1702 | 225,3 KB Download

Alle Bilder und Filme stehen für redaktionelle Berichterstattung über unsere Häuser und Veranstaltungen bei Angabe des Copyrights kostenlos zur Verfügung. Eine kommerzielle Nutzung oder Bearbeitung im Sinne einer Verfremdung oder inhaltlichen Veränderung der Bilder ist nicht gestattet.