Pressemitteilung Stellungnahme zur geplanten Einstellung des RSO

Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck unterstützt die Stellungnahme der acht österreichischen Landesorchester zur geplanten Einsparung des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien (RSO)

Sehr geehrter Herr ORF-Generaldirektor,
sehr geehrte Damen und Herren des ORF-Stiftungsrates,
sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrte Frau Staatssekretärin,
sehr geehrte Mitglieder des Nationalrates der Republik Österreich,

mit großer Bestürzung erfahren wir, die Orchestermitglieder und Mitarbeitenden der acht österreichischen Landesorchester, von den Sparplänen des ORF, denen das Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) zum Opfer fallen soll. Wir verwahren uns mit Nachdruck gegen die geplante Zerstörung des RSO, eines Ensembles von lokalem, regionalem und internationalem Renommee und, nicht zuletzt, der künstlerischen Heimat unserer Kolleginnen und Kollegen!

Das Musikland Österreich wird durch eine Vielfalt von Orchestern unterschiedlicher Ausrichtung geprägt, die im Land und in der Welt für den unverwechselbaren österreichischen Klang sorgen. Welch fataler Verlust die Abschaffung des RSO für unsere Identität und weltweite Reputation als Musikland wäre, ist unermesslich. Seit 50 Jahren spannt das RSO Wien einen Repertoirebogen von der Klassik über Meisterwerke der Moderne von Schönberg bis Boulez bis zu zeitgenössischer Musik mit ungezählten Ur- und Erstaufführungen. Kein anderer österreichischer Klangkörper verschreibt sich mit auch nur annähernd vergleichbarer Expertise und Leidenschaft der aktuellen Musik, gibt sie in Auftrag, spielt sie unentwegt und präsentiert sie in Konzerten und auf Gastspielen im In- und Ausland.

Die umfassende Wahrnehmung dieser Aufgaben ist das prägende Charakteristikum eines Rundfunkorchesters, von denen es in Österreich ohnehin nur eines gibt. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal in der österreichischen Orchesterlandschaft. Ohne das RSO wird die kulturelle Bedeutung und künstlerische Vielstimmigkeit der Musikszene in Österreich unwiderruflich schweren Schaden nehmen! Sie als Verantwortliche fordern wir dringend auf, dies zu verhindern und die notwendigen Schritte zu setzen, um die Fortführung und Weiterentwicklung des RSO zu gewährleisten.

Es ist unsere gemeinsame Pflicht, weiterhin eine mannigfaltige Landschaft an Klangkörpern zu bewahren und zu fördern, die in höchster Exzellenz nichts weniger als identitätsstiftend für unser Land sind. Das RSO muss bleiben, damit Österreich seinen Ruf als vielstimmiges Ausnahmemusikland behält.

In geschwisterlicher Solidarität mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien:

Bruckner Orchester Linz

Grazer Philharmoniker

Kärntner Sinfonieorchester

Mozarteumorchester Salzburg

Symphonieorchester Vorarlberg

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

Wiener Symphoniker

 
 

© Emanuel Kaser

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