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Tanz

All Too Well

Tanzstück von Alleyne Dance

Dauer ca. 60 Minuten, keine Pause

Uraufführung am 26. April 2024
Matinee am 21. April 2024
Besetzung anzeigen

Inhalt

Die Tanzcompany Alleyne Dance wurde von den Choreografinnen, ­Tänzerinnen und Zwillingsschwestern Kristina und Sadé Alleyne aus London gegründet. Für das Stück All Too Well erforschen sie gemeinsam mit dem Tanzensemble Rituale und Traditionen rund um die Wasserbeschaffung, die für viele ­ Menschen weltweit täglich große Opfer, Anstrengungen und Gefahren bedeutet.

Der Tanzstil von Alleyne Dance steht für lyrische, fließende Bewegungen, die sich in Kombination mit Rhythmus in körperlich und emotional kraftvolle Darbietungen steigern.

Inspiration für dieses Stück erhielten die Choreografinnen Kristina und Sadé Alleyne unter anderem von der Geschichte der beiden Schwestern Aaisa und Saina aus dem indischen Adbar. Sie veranschaulicht die äußerst schwierigen Entscheidungen, die in Armut lebende Familien treffen müssen, um Wasser zu besorgen und zu überleben. Und sie thematisiert die Verantwortung eines Individuums hinsichtlich der Familie und Gemeinschaft.

Eine Geschichte von zwei Schwestern:  Die eine darf studieren, die andere muss Wasser holen
Aus dem Englischen übersetzt

Aaisa ist vierzehn Jahre alt, besucht eine staatliche Schule in Adbar, einem unscheinbaren Dorf im Bezirk Nuh in Haryana, und ist die einzige in ihrer Familie, die die zehnte Klasse erreicht hat. Die Alphabetisierungsrate der Frauen in Adbar lag bei der letzten Volkszählung (2011) bei etwa 26,70 %. In Adbar drehen sich Leben und Träume um Wasser. Das Dorf mit rund 6´500 Einwohnern leidet unter akuter Trinkwasserknappheit. Das Grundwasser ist salzhaltig und daher nicht trinkbar, sagen die Dorffrauen. In der Nachbarschaft, in der Aaisa lebt, hat niemand Wasser in seinen Häusern. Das zwingt arme Familien dazu, harte Entscheidungen zu treffen.

«Ich habe meinem Vater gesagt, dass ich meine Schulzeit nicht damit verbringen möchte, Wasser zu holen. Ich bin gut im Studium. Ich will weiterstudieren», sagt Aaisa. Diese trostlose Aufgabe fällt nun ihrer Schwester Saina zu, einem schüchternen jungen Mädchen, das die Schule abgebrochen hat. Saina zeigt mir, wie man einen Plastikbehälter auf dem Kopf balanciert und geht. Sie tut dies jeden Tag, um Wasser zu holen, das die Familie verwendet. Ihre Geschichte ist der Stoff, aus dem der Alltag von Millionen von Mädchen und Frauen im ländlichen Indien ist, die mit Matkas und Plastikdosen auf dem Kopf stapfen, um Wasser zu holen.

Aaisa und Saina leben im selben Haus, aber ihr Leben verläuft unterschiedlich. Aaisa ist fest entschlossen, weiter zu studieren, aufs College zu gehen und dann zu arbeiten. Ihre Eltern unterstützen sie, sagt sie, obwohl viele im Dorf den Wert der Bildung von Mädchen über einen gewissen Punkt hinaus in Frage stellen. Saina spricht nicht über ihre Träume. Sie sind in einer Matka ertrunken. Die Geschichte der beiden Schwestern in diesem wasserarmen Fleckchen Indien ist eine aufschlussreiche Erinnerung an die sehr schwierigen Entscheidungen, die verzweifelt arme Familien in diesem Land oft treffen müssen.

Ich sah das ergreifende Gesicht des Wasserstresses in Aaisas Familie – ein Kind darf studieren, seinen Träumen nachjagen; Eine andere muss sich mit tristen Hausarbeiten wie dem Wasserholen abfinden. Aaisas Eltern habe ich nie kennengelernt. Beide waren draußen, als ich vorbeischaute, aber man kann nur erahnen, was eine Familie dazu gebracht hätte, das Kind mit der Siegesserie zu ermutigen, ihre Ambitionen zu verfolgen, während die anderen, einschließlich Saina, gefangen bleiben.

Dieser Text (im Original: A tale of two sisters – one is allowed to study, the other has to fetch water) stammt von der Autorin Patralekha Chatterjee und erschien in: «Gaon Connection – YOUR CONNECTION WITH RURAL INDIA» im Januar 2020. Auslassungen innerhalb des Textes sind nicht gekennzeichnet.

Termine

(c) Birgit Gufler

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