Geschichte

Von den Anfängen
bis ins 21. Jahrhundert.

Bild 1629

1629

Der Architekt Christoph Gumpp macht – nach Studien an den italienischen Theatern in Florenz und Parma – aus einem der Ballspielhäuser am Rennplatz ein echtes Theater, die große Schaubühne des Erzherzogs Leopold; sie wird im selben Jahr als "Comedihaus" bezeichnet.

1653

Christoph Gumpp beginnt mit dem Bau des Landesfürstlichen Comedihauses auf der anderen Seite des Rennwegs, also genau auf dem Platz, wo auch das heutige Landestheater steht.

1654

Das neue Haus ist so weit gediehen, dass man darin Marcantonio Cestis Cleopatra aufführen kann.

1658

Innsbruck bekommt mit den "Erzfürstlichen Hofkomödianten" sein erstes eigenes Berufsensemble, das auch bald Gastspiele in Süddeutschland und in der Schweiz absolviert.

1662

Die Innsbrucker Komödianten spielen in Laibach. Der neue Landesfürst Sigismund Franz hat die Gesellschaft aus Gründen der Sparsamkeit entlassen; ebenso den Komponisten Cesti und den Textdichter Sbarra, die in der aufstrebenden Theaterstadt Wien mit offenen Armen empfangen werden.

1765

Das Hoftheater wird anlässlich der Hochzeit Peter Leopolds mit der spanischen Infantin renoviert und mit der Metastasio-Oper Romulo und Ersilia festlich wiedereröffnet. Die Festlichkeiten fanden durch den plötzlichen Tod des Kaisers Franz ihr jähes Ende.

1775/76

Emanuel Schikaneder ist Regisseur am Innsbrucker Theater und verfasst hier seinen ersten literarischen Versuch Die Lyranten oder Das lustige Elend; er empfing hier offenbar auch die Anregung zu seinen späteren Stücken Philippine Welser oder Die schöne Herzogin und Der Tyroler Wastl.

1786

Das Innsbrucker Theater kommt durch Joseph II. zu seiner ersten echten Steuersubvention; der Kaiser verlangte in einem Erlass, dass durch einen Zuschlag zur Bierakzis jährlich zweitausend Gulden für die hiesige Bühne hereingebracht werden.

1805

Das Innsbrucker Theater wird umgetauft in "Königlich bayrisches Hof-Nationaltheater"; diese Namensgebung wiederholt sich im Zug der unruhigen Zeit noch mehrmals.

1844

Das Nationaltheater wird im April wegen Baufälligkeit geschlossen. Eine Theatergesellschaft konstituiert sich und bringt für einen Neubau 40.000 Gulden auf. Im September findet bereits die Firstfeier statt.

1846

Das neue Haus wird am 19. April, dem Geburtstag von Kaiser Ferdinand eröffnet. Direktor Ignaz Carl Korn bot im Rahmen der Eröffnungsfestwoche drei Premieren an: Ein deutscher Krieger von Bauernfeld, Der Zerissene von Nestroy und Lucretia Borgia von Donizetti, als Opernauftakt.

1851

Die schaurigsten Meldungen über bauliche Mängel des erst fünf Jahre alten Theaters gehen durch die Innsbrucker Presse; und sie sind berechtigt. Das Haus ist im schlimmsten Sinne verbaut und wird an den notwendigen Stellen mit Injektionen versehen.

1945/46

Aus dem Innsbrucker Stadttheater wird endgültig das "Tiroler Landestheater". Die Zeit der "Intendanten" ohne persönliches finanzielles Risiko ist gekommen.
1945: Direktor Pleß eröffnet (für die Amerikaner) mit Wiener Blut von Johann Strauß.

1959

Am 1. Dezember werden die Kammerspiele im Souterrain des Stadtsaalgebäudes eröffnet: mit Grillparzers Der Traum ein Leben.

1961

Nur scheinbar überraschend wird das Tiroler Landestheater (Großes Haus) geschlossen; nur scheinbar deshalb, weil es gewissermaßen seit seiner Eröffnung als k.k. Nationaltheater im Jahre 1846 baufällig war. Die letzte Vorstellung am 20.Juli war Puccinis Turandot.

1967

Das umgebaute und bedeutend erweiterte Theater wird am 17. November mit Raimunds Der Alpenkönig und der Menschenfeind eröffnet; in der Eröffnungsfestwoche folgen Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg, Lehárs Lustige Witwe und Puccinis Madame Butterfly.

1991/92

Die Kammerspiele werden renoviert und zu einem flexiblen Raumtheater umgebaut.

1992

Helmut Wlasak tritt nach 25-jähriger Dienstzeit in den Ruhestand, die Leitung des Theaters übernimmt Dominique Mentha.

1999/2000

Mit der Spielzeit 1999/2000 übernimmt KS Brigitte Fassbaender als neue Intendantin die Leitung des Tiroler Landestheaters. Harald Mayr war kaufmännischer Direktor von 1988 bis 2012.

2012/13

Mag. Johannes Reitmeier wird neuer Intendant und übernimmt zusammen mit Dr. Brigitte Winkler als Kaufmännische Direktorin ab der Spielzeit 2012/13 die Leitung des Tiroler Landestheaters.

2015/16

Dr. Markus Lutz leitet an der Seite von Intendant Johannes Reitmeier die Kaufmännischen Geschicke des Landestheaters. Die alten Innsbrucker Stadtsäle – und damit die Kammerspiele des TLT – werden abgerissen. An ihrer Stelle entsteht das neue Haus der Musik, das ab Herbst 2018 Proben- und Konzerträume für das Tiroler Symphonieorchester sowie die neuen Kammerspiele beherbergen wird. Die Kammerspiele beziehen eine Interimsspielstätte in der Messe Innsbruck.

2018

Am 6. Oktober 2018 wird nach dreijähriger Bauzeit das Haus der Musik Innsbruck eröffnet. Auf dem Areal der ehemaligen Stadtsäle hat die Architektengemeinschaft Strolz – Dietrich/Untertrifaller das Gebäude als offenes Haus konzipiert, das Kunst, Kultur, Bildung, Forschung und Lehre unter einem Dach vereint. Organisiert ist es als eigener Geschäftsbereich der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH, seit der Eröffnung ist Wolfgang Laublicher der Direktor des Hauses der Musik Innsbruck.

Dem Tiroler Landestheater steht mit den Kammerspielen eine modern ausgestattete vollwertige Bühne zur Verfügung, außerdem ermöglicht das [K2] – eine klassische Blackbox mit variablen Raumkonzept – besondere Theaterprojekte.

Das Tiroler Symphonieorchester hat mit dem Großen Saal nicht nur einen adäquater Raum für Proben und Konzerte mit kleinerer Besetzung erhalten, sondern auch wunderbare Aufenthalts-, Verwaltungs- und Übungsräume. Der Kleine Saal bietet ebenso Platz für Konzerte, Proben, Seminare und Vorlesungen.

2023/24

Irene Girkinger wird neue Intendantin und übernimmt mit einem neuen Team die künstlerische Leitung des Tiroler Landestheaters.