Inhalt
In Seebrücken, einem kleinen Ort irgendwo in der Provinz, treffen sich die lokalen Honoratioren, alles Mitglieder des Deutschen Amateur-Fischer-Verbands, nicht in einem gewöhnlichen Dorfgasthaus. Nein. Man trifft sich in Frau Adams „Automatenbüfett“. Brötchen und Bier werden hier in kleinen Boxen präsentiert und per Münzeinwurf bezahlt. Wirtin wie Fräulein braucht es freilich trotzdem. Und da Frau Adam ihre Kellnerin eben vor die Tür gesetzt hat, trifft es sich gar nicht schlecht, dass Herr Adam eine fremde junge Frau namens Eva im Automatenbüfett unterbringen möchte. Frau Adam ist die schöne Fremde, der die Männer unversehens verfallen sind, verdächtig, doch da sie den Bierkonsum anzukurbeln scheint, kann sie bleiben.
Die Wirtschaft seiner Frau interessiert Herrn Adam allerdings kaum, er schmiedet lieber gemeinnützige, visionäre Pläne – Zuchtteiche sollen nicht weniger als das Ende der Arbeitslosigkeit des Städtchens und einen direkten Anschluss ans Meer zur Folge haben. Als die anderen Vereinsmitglieder sich nicht recht überzeugen lassen, bittet er Eva um Hilfe. Wenn sie ihre wundersamen Reize ebenfalls in den Dienst der guten Sache stellen würde, ließen sich die rückständigen Herren bestimmt überzeugen.
Anna Gmeyner, 1902 in Wien geboren, galt lange Zeit als vergessene Autorin und Dramatikerin. 1932 wurde Automatenbüfett in Hamburg, Berlin und Zürich als Erfolg gefeiert, doch bereits ein Jahr später verboten. Gmeyner floh nach England, wo sie 1991 verstarb. In Österreich wurde das Volksstück erst 2004 aufgeführt.
Lebenskunst, Herr Arendt, das ist die Kunst, nicht dabei zu sein. Immer im Nebenzimmer, wenn’s schießt. Nie in der Nähe, wenn der Vulkan ausbricht.
APOTHEKER
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Besetzung
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Adam
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Eva
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Frau Adam
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Pankratz/Willibald Boxer
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Puttgam
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Apotheker Hüslein
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Stadtrat Erhardt
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Schulrat Wittibtöter
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Cäcilie/Redakteur Arendt
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Oberförster Wutlitz
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung
Johannes Gabl und Marion Fuhs spielen diese eigentümliche Schicksalsgemeinschaft ganz vorzüglich: Er, ein Satzdrechsler vor dem Herrn, ein Mann mit Ideen, aber ohne echten Plan; sie, nüchtern, abgeklärt und geradlinig, eine Frau, die schon lange aufgehört hat, sich Hoffnungen oder gar Illusionen hinzugeben.
Sprachlich ist das Stück ein Wunderwerk – saftige Sentenzen, elaborierte Wendungen, Witze und Wutreden über Würste und Weiher, Wesen und Weh der Welt.