Programm
VARIATION UND EMANZIPATION
JOHANNES BRAHMS
Variationen für Orchester über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a
FRANZ LISZT
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur
ANTONÍN DVOŘÁK
Symphonie Nr. 8 G-Du op. 88
Die Ukrainerin Oksana Lyniv wurde innerhalb weniger Jahre zu einer der führenden Dirigentinnen der Welt und steht im Sommer 2021 als erste Frau am Pult der Bayreuther Festspiele. Die ehemalige Chefdirigentin der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters eröffnet die Symphoniekonzertreihe 2021.22 des TSOI mit einem glanzvollen Programm. Die Variationen über ein Thema von Joseph Haydn bilden die Brücke zwischen Johannes Brahms’ Variationszyklen für Klavier und seinem symphonischen Schaffen. Dabei stammt das Thema – wie man heute weiß – gar nicht von Haydn. In den acht Variationen und dem anschließenden Finale fächert Brahms die Farbpalette weit auf: Oboen- und Hornsoli, Klarinetten und Fagotte sorgen für prächtige Klangerlebnisse.
Antonín Dvořák trat mit seiner 8. Symphonie endgültig aus dem Schatten seines Vorbilds Brahms, indem er sich von der traditionellen Form befreite und Motive und Phrasen zuließ, die wie improvisiert wirken.
Wie man ein Orchester raffiniert und effektvoll einsetzt, wusste auch Franz Liszt. Sein Klavierkonzert in Es-Dur erinnert sowohl in seiner viersätzigen Anlage, als auch was die motivische Arbeit angeht, an eine Symphonie. Solo- und Orchesterpart sind eng miteinander verzahnt, wobei der Austausch zwischen den beiden Parteien bis hin zum Disput geführt wird. Solist des Abends ist der russische Pianist Denis Kozhukhin. Mit dem ersten Preis beim prestigeträchtigen Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel betrat der damals 23-Jährige 2010 die internationale Bühne und ist seither in den großen Konzertsälen der Welt zuhause.