Inhalt
Hase Hase ist ein Außerirdischer und wurde zur Erde gesandt, um zu erforschen, ob die Menschheit noch zu retten ist. Er wurde – als jüngster Sohn und unerwarteter Nachzügler – in eine Familie aus dem Arbeitermilieu hineingeboren, die sich im Staat der Neuen Ordnung mehr schlecht als recht durchwurschtelt. Seine Eltern wohnen beengt zusammen mit ihm und seinem ältesten Bruder – und sie hoffen darauf, bald ganz ohne Kinder in der Wohnung zu sein. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Der dritte Sohn wird von der Polizei verfolgt und will bei ihnen untertauchen. Auch die beiden Töchter ziehen wieder ein und bringen gleich noch ihre (Ex-)Partner mit. Als die einsame, ältere Nachbarin ebenso um Asyl bittet, scheint das Maß an Solidarität voll zu sein. Aber die Situation eskaliert weiter: Während sich zwei Söhne bewaffneten Terroristen anschließen, verschwinden nach einer Explosion Familienmitglieder und müssen gerettet werden. In all dem Tohuwabohu versucht Mama Hase dennoch, einen kühlen Kopf zu bewahren und ihre geliebte Familie mit viel Humor zusammenzuhalten.
Die französische Schauspielerin und Filmregisseurin Coline Serreau (*1947) studierte Literatur-, Musik- und Theaterwissenschaft sowie Zirkus (Trapez) in ihrer Heimatstadt Paris und debütierte dort 1970 als Schauspielerin am Theâtre de Vieux Colombier. Ihre wunderbare Farce nutzt spielerisch die Theatertraditionen von Jarry und Brecht – vermischt mit einem augenzwinkernden Verweis auf E.T.
Ich weiß noch nicht, warum man mich hergeschickt hat. Aber ich sehe alles, was passiert, mit den Augen eines Fremden.
HASE HASE
Durch Klicken auf den Play-Button bzw. Audioplayer wird das Laden von externen Medien erlaubt.
Mehr dazu in den Cookie Informationen.
Besetzung
-
Hase, 12 Jahre
-
Bébert, 40 Jahre
-
Papa, 70 Jahre
-
Mama, 65 Jahre
-
Ministerpräsidentin
-
Jeannot, 35 Jahre
-
Marie, 33 Jahre
-
Lucie, 30 Jahre
-
Gérard, 30 Jahre
-
Frau Duperri, 70 Jahre
-
Hervé, 35 Jahre
-
1. Polizist, 40 Jahre
-
2. Polizist, 40 Jahre
-
Kleiner Soldat, 24 Jahre
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung
Coline Serreaus Farce Hase Hase in den Kammerspielen: Irdische Notlagen, außerirdischer Besuch und eine Super-Mama, die alles wieder einrenkt. […]
Die Rolle besagter Powermama ist für Petra Alexandra Pippan nachgerade maßgeschrieben. Eine wie sie haut so schnell nichts um, selbst dann, wenn vormals nestflüchtige Großkinder reihenweise im spartanischen Klein-Heim (Bühne und Kostüme: Isabel Graf) wieder dauerhaft Einzug halten. Einen herrlich schrägen Kauz, mitsamt einer Haartolle in memoriam früher Elvis, gibt Kristoffer Nowak als Papa Hase ab. Entrückt folgt er dem Treiben fassungs- und meist auch tatenlos. Nesthäkchen Hase ist […] der Liebling der Zusehenden, von Reihe 1 aufwärts. Marion Fuhs, mit Nager-ähnlichem Überbiss, ist ein allerliebstes Springinkerl, leichtfüßig, verträumt und hinter dem Ohr faustdick – schon wieder von der Schule geflogen.
Bezirksblätter
Das Landestheater hat mit Susi Weber als Regisseurin die neueste, an die aktuellen und kaum weniger behaglichen Verhältnisse angepasste Fassung [von Hase Hase] aus dem Jahr 2019 auf die Bühne gebracht. Weber nimmt uns dabei in ihrer Inszenierung in Mama-Hase-Manier an die Hand und führt uns Stück für Stück mitten hinein in eine Welt, die längst aus den Fugen und nur noch kraft Fantasie und Utopie gerettet werden kann. Und selbstredend mit ganz viel Impro, Herz und Liebe, selbst wenn Gespons und verzogene Gschroppen nebst tauber Nachbarin einem nicht mehr von der Pelle rücken. Isabel Graf hat dafür einen schrill wahnwitzigen 70er-Jahre-Look kreiert. Wie immer bei Weber zeigt sich das Ensemble in Höchstform, allen voran Petra Alexandra Pippan als Mama Hase und Marion Fuhs als außerirdisches Kuckuckskind, das dem Stück seinen Namen gibt.