Inhalt
Der Schweizer Ingenieur Walter Faber ist per Flugzeug unterwegs nach Venezuela, um dort im Auftrag der UNESCO eine Montage zu beaufsichtigen. Diese Dienstreise aber wird nicht nur zu einem ungewollten Trip in die eigene Vergangenheit, vielmehr werden die kommenden Ereignisse Fabers Weltbild, nämlich dass sich alle Probleme rational lösen lassen, erschüttern. Es beginnt mit einem technischen Defekt, der zur Notlandung in der mexikanischen Wüste führt, in dessen Folge sich Faber – für ihn untypisch – spontan entscheidet, die Dienstreise einstweilen auszusetzen, um seinem Sitznachbarn im Flugzeug bei der Suche nach dessen Bruder in Guatemala zu helfen. Nach Erledigung der Dienstgeschäfte macht sich Faber dann per Schiff auf – zurück nach Europa. An Bord lernt er die junge Elisabeth kennen, die er bald zärtlich Sabeth nennt. Mit ihr erlebt er intensive Tage und Wochen des Glücks, besonders auf einer gemeinsamen Reise durch Südeuropa. Als sie von ihrer Mutter Hanna erzählt, erkennt Faber geschockt, dass diese Hanna eine ehemalige Geliebte ist – und Elisabeth die gemeinsame Tochter, von der er nichts wusste. Wie konnte er das übersehen? Fabers Welt gerät aus den Fugen.
Max Frischs 1957 erschienener Roman ist der schonungslose Bericht des Ich-Erzählers Walter Faber, der, wartend auf eine lebenswichtige Operation, eine Lebensbeichte ablegt. Gerade die Infragestellung des technisch-rationalen Weltbildes bleibt aktuell, leben wir doch in einer Zeit, in der die Utopie, der Mensch könne ganz in der Technik aufgehen, zur Dystopie wird.
Verfügung für Todesfall: Alle Zeugnisse von mir wie Berichte, Briefe, Ringheftchen, sollen vernichtet werden, es stimmt nichts.
Walter Faber
Termine
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Besetzung
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WALTER
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FABER
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HANNA
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SABETH
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung
Der Protagonist wird auf zwei Köpfe aufgeteilt. In den berichtenden Walter (ein bedachter Jan Schreiber) und den erlebenden Faber (ein energischer Jan-Hinnerk Arnke). Auf der Bühne lässt [Regisseurin] Grit Lukas beide gleich mehrfach aneinandergeraten. Dialog wird Streitgespräch, wird verwirrtes Faseln. Denn von Faber, der um die Welt cruist und unterentwickelte Länder mit hochentwickelter Turbinen-Technik beglückt, ist am Ende ja nicht mehr viel übrig. […] Die Wahrheit weiß nur die Mutter, Hanna (Ulrike Lasta), die zunächst lieber schweigt. Am Ende ist sie allein übrig. Und übernimmt in Innsbruck die Erzählung. Sie mutiert damit zur eigentlichen Protagonistin. Eine zeitlose Frauenfigur, die ins Heute passt – das wird auch über ihr Äußeres (Kostüm und Bühne: Claudia Weinhart) klar. […] Auch wenn die erzählerischen Hilfsmittel abstrakt sind, liefern Bühne, Licht und Sound (Maren Kessler) jene Struktur, die nötig ist. Vier mobile, karge Boxen reichen auf der Bühne aus. Sie sind Super Constellation, Maschinenraum, Schiffsdeck, Hannas Zuhause und Krankenzimmer in einem. […] Das Stück kugelt förmlich durch Zeit und Raum. Mitten hinein in einen vernebelten Fiebertraum.