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Der tschechische Pianist Josef Bulva – nach einer schweren Verletzung seiner linken Hand wieder seit einigen Jahren auf den internationalen Konzertpodien präsent – spielt ein packendes Sonatenprogramm, welches die traditionelle Klaviersonate in verschiedenen Ausprägungen zeigt.
Der tschechische Meister Bohuslav Martinu, hierzulande schwer unterschätzt, steht für einen kreativen Umgang mit der Tradition. Beethovens einzigartiger Sonatenkosmos darf als Höhepunkt der Klassik für Klavier gelten, die Waldstein-Sonate als Meisterstück der Form, in der gleichwohl bereits die Romantik brodelt.
Zum Ausbruch kommt diese in Franz Liszts Solitär – und da wetterleuchtet gleich auch die Moderne. In Umrissen folgt das Stück noch der alten Form, doch wird diese quasi eingeschmolzen, wird zu einer pausenlosen symphonischen Tondichtung für das Tasteninstrument.
Der Einfluss auf Schönbergs Streichsextett „Verklärte Nacht“ ist evident. Kein Wunder, dass Clara Schumann Liszts Sonate, die ihr übrigens Brahms vorspielte, als „schaurig“ erschien. Die Schauer, die einem Musik über den Rücken jagen kann, können allerdings wunderschön sein.
Bohuslav Martinu
Sonate für Klavier H 350
Ludwig van Beethoven
Sonate C-Dur op. 53 «Waldstein-Sonate»
Franz Liszt
Sonate h-moll S 178