Inhalt
Es ist eine brutale Geschichte, eine Geschichte von Unfreiheit und Abhängigkeit: Der Großgrundbesitzer Sebastià, der sich in seiner Gegend gebärdet wie ein Wolf unter Schafen, will auch nach seiner Geldheirat nicht auf seine Geliebte Marta verzichten. Deshalb gibt er sie kurzerhand Manelic zur Frau, einem Schäfer, der ahnungslos in die Ehe mit der wunderschönen Marta einwilligt und ihr sogleich seine ganze Zuneigung schenkt. Der ebenso herzensgute wie ahnungslose Manelic wird so zum Gespött des ganzen Dorfes. Auch Marta hat nur Verachtung für den einfachen Mann aus den Bergen übrig, weil sie glaubt, er habe wissentlich in den „Handel“ mit Sebastià eingewilligt. Als sie aber begreift, dass Manelic sie ehrlich liebt, wächst ihre Zuneigung zu ihm. Eine fatale Beziehung entspinnt sich, da Sebastià weiter auf seinem Recht besteht, Marta zu besitzen. Doch die will sich nicht mehr der Macht des Wolfes beugen und ihr Leben selbst bestimmen.
Àngel Guimeràs 1897 geschriebenes Stück Terra baixa ist aus dem Stoff, aus dem die großen Opern sind. Der Komponist Eugen d’Albert hat es als Grundlage für seine Erfolgsstück Tiefland herangezogen. Enrique Gasa Valga – Landsmann des großen katalanischen Dichters Guimerà – ist ebenfalls fasziniert von dieser bildgewaltigen, leidenschaftlichen Geschichte mit ihren starken Frauen und gleichermaßen stolzen Männern. Terra baixa ist für ihn ein Stück Heimat, das er, umgewandelt in einen Tanzabend, mit dem Tiroler Publikum teilen möchte.
Terra baixa ist für mich ein Stück Heimat – ein Stück Katalonien!
Enrique Gasa Valga
Termine
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Besetzung
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Marta
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Manelic
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Sebastià
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Nuri
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Tomàs
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Mossèn
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Pepa
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Die Mitbewohner
Pressestimmen
Kronenzeitung
Das Tanzstück „Terra baixa“ von Enrique Gasa Valga brachte eine gekonnte Symbiose von katalanischer Musik und tänzerischen Höchstleistungen auf die Bühne.
Bezirksblätter
Es ist eine Hommage auf die widerständige Kraft der Frauen. Denn anders als Guimerà erzählt Gasa Valga diese Geschichte aus der Perspektive der Hauptfigur Marta, der es tatsächlich gelingen wird, sich aus der fatalen sexuellen wie materiellen Abhängigkeit des alles und jeden beherrschenden Großgrundbesitzers Sebastía zu befreien. Gasa Valgas Sympathie gehört aber auch Schäfer Manelic, der sich trotz des überbordenden toxischen Machismo rund um ihn herum noch seine Liebesfähigkeit bewahren konnte.
Tiroler Tageszeitung
Die Ménage-à-trois wächst sich zu einem Revierkampf aus, wo am Ende, Spot von oben, natürlich Blut fließt […]. Ende gut, Tyrann tot. Bis dorthin tänzelt die beeindruckend präzise Marta (Laura Brandi) aber quasi eineinhalb Stunden zwischen den Männern hin und her; zuerst abwehrend gegen Sebastiàs unangenehm grapschende Berührungen, dann abfällig gegenüber der zarten Liebe von Manelic. Die Spannung in ihrem Körper löst sich erst, als sie die wahre Liebe erkennt. […] Von der Musik, eine meist energische, oft tieftraurige Kompilation katalanischer Volksmusik (interpretiert von Sílvia Pérez Cruz), werden die TänzerInnen – allen voran Mingfu Guo als Manelic, Marco Marangio als Sebastià und Camilla Danesi als Mutmacherin Nuri – angetrieben.