Liebestragödie unter indischer Sonne

   Blogbeitrag

Sehnsucht nach dem Orientalischen

Léo Delibes’ Lakmé beruht auf dem Roman Rarahu von Pierre Loti, der im Jahr 1882 erschienen ist und in Delibes’ Heimatland Frankreich viel Aufsehen erregte. Delibes war von dem Buch so begeistert, dass er beschloss, die Geschichte frei zu interpretieren und zu vertonen. In der Entstehung der Oper wurde er ebenfalls stark von der jungen amerikanischen Sopranistin Marie van Zandt beeinflusst, die für ihn zur idealen Interpretin der Lakmé wurde.

Die Uraufführung im Jahr 1883 wurde an der Pariser Opéra Comique zum vollen Erfolg: Mit seiner orientalistischen Atmosphäre passte Lakmé perfekt in die damalige Exotismus-Mode. „Damals gab es in Europa großes Interesse an fremden Kulturen, eine Art verkitschte Faszination des Fremden und Andersartigen, die man auch in Lakmé wiederfindet“, erzählt Regisseur Hinrich Horstkotte.

Hier treffen zwei fundamental unterschiedliche Welten aufeinander: die westliche Kolonialmacht Großbritannien und ein paradiesisch-ursprünglich gezeichnetes Indien als westlicher Sehnsuchtsort. Das romantische Flair von Orient aus europäischer Anschauung steht im Kontrast zu einer doch bereits recht kritischen Perspektive aus dem 19. Jahrhundert auf den Kolonialismus: Was bedeutet kulturelle Identität? Welche Bruchlinien tun sich auf bei der Begegnung zwei Kulturen – insbesondere im Kontext hegemonial-imperialistischer Machtansprüche der einen Seite?

„Obwohl der Ausblick auf den Kolonialismus eher pessimistisch ist,
hat die Oper einen unglaublich unterhaltenden Charakter.“

Hinrich Horstkotte

Premiere am Tiroler Landestheater

Léo Delibes schuf mit seiner Lakmé ein Werk, das auch heute noch seinen exotischen Reiz entfaltet. Auch am Landestheater in Innsbruck, wo Lakmé nun zum ersten Mal überhaupt zu sehen ist, verspricht das Werk ein besonderes Erlebnis: „Lakmé ist ein großartiges Musiktheater, in dem viel mit den farbenfrohen Bildern der indischen Natur gespielt wird, sowohl optisch als auch musikalisch“, so Regisseur Hinrich Horstkotte.

 

video - Titelbild

Zarte Musik und eindrucksvolle Bilder

Aufwändig gestaltete Bühnenbilder und Kostüme vervollständigen das vielschichtige Werk. Die  teilweise schon fast impressionistisch schillernde Musik besticht durch zarte Klänge und melodischen Einfallsreichtum: „Es ist eine sehr leichte, farbenreiche Musik, eine Art bunte, französische Wolke aus Tönen und Klängen“, erläutert Tommaso Turchetta, der Musikalische Leiter.

Es sei nicht leicht gewesen, die Details des orientalisch-französischen Flairs herauszuarbeiten und die intime, romantische Beziehung zwischen Lakmé und Gérald inmitten der ernsten Szenerie des Kolonialismus darzustellen. Und doch sei das Stück geprägt von viel Witz und Leichtigkeit, die sich auch in der Musik wiederfinden lasse.

Aufwändig gestaltete Bühnenbilder und Kostüme vervollständigen das vielschichtige Werk. Gerade die Musik, stark beeinflusst von Impressionismus und Orient, besticht durch zarte Klänge und melodischen Einfallsreichtum: „Wir finden immer wieder Vergleiche zur Oper Carmen: Es ist eine sehr leichte, farbenreiche Musik, eine Art bunte, französische Wolke aus Tönen und Klängen“, erläutert Tommaso Turchetta, Musikalischer Leiter.

Es sei nicht leicht gewesen, die Details des orientalisch-französischen Flairs herauszuarbeiten und die intime, romantische Beziehung zwischen Lakmé und Gerald inmitten der ernsten Szenerie des Kolonialismus darzustellen. Und doch sei das Stück geprägt von viel Witz und Leichtigkeit, die sich auch in der Musik wiederfinden lasse.

 

video - Titelbild

Lakmé

Oper von Léo Delibes
Text von Edmond Gondinet und Philippe Gille
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

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