Gondelgschichten goes Munich!
Gondelgschichten, das dokumentarische Theaterprojekt vom Institut für Medien, Politik & Theater, das seit November nicht nur im [K2], sondern auch in den Kammerspielen vom Publikum gefeiert wird, ist in der Regie von Felix Hafner zum Festival Radikal jung 2023 eingeladen. Somit präsentiert das Schauspiel des Tiroler Landestheaters am 1. und 2. Mai 2023 am Münchner Volkstheater einen Beitrag zu dem Festival, dessen erklärtes Ziel es ist, „die thematischen und ästhetischen Vorlieben einer neuen Generation von Theatermacher*innen sowie Perspektiven einer möglichen Theaterlandschaft von morgen aufzuzeigen“.
Von der Abhängigkeit der Politik und ihren Auswirkungen
Für Regisseur Felix Hafner ist die Auseinandersetzung mit dokumentarischen Theaterprojekten kein Neuland. Nach Der Fall Julia K. und Die Fellner Lesung hält am Tiroler Landestheater das Thema Skitourismus in Abhängigkeit zur Politik Einzug auf der Theaterbühne. Gemeinsam mit dem Recherchekollektiv, bestehend aus Dramaturgin Emily Richards, Journalistin Anna Wielander und natürlich ihm selbst, haben sie in vielen Hintergrundgesprächen durchaus auch Neues und Überraschendes erfahren.
Diese Erkenntnisse und ein eigens geschriebener Text – „der Großteil des Textmaterials ist Originalmaterial“ – wurden im Sinne eines Infotainmentstücks auf die Bühne gebracht. Die Schauspieler*innen Antje Weiser, Jan-Hinnerk Arnke, Florian Granzner und Kristoffer Nowak nehmen die verschiedenen Positionen – die Stimme der Natur, den pro-touristischen Zugang, die Verantwortungslosigkeit der Tourismusbranche und den nüchternen Hard-Facts-Fan – zum umstrittenen Thema ein. Ein absolut wichtiger Punkt, der laut Regisseur Hafner auch durchaus Vorbildcharakter haben soll. „Wir setzen uns facettenreich und intensiv damit auseinander, erarbeiten gemeinsam mit den Schauspielern verschiedene Standpunkte und bringen diese auf die Bühne. Es soll ein Einblick sein, wie gesellschaftliche Diskussionen dazu ablaufen könnten.“
Radikal jung
Ausverkaufte Vorstellungen, mehrere Zusatztermine und nunmehr die Einladung zum Radikal jung Festival 2023 – das Theaterkollektiv hat mit seiner Spurensuche in den Alpen offensichtlich einen Nerv getroffen. Und das nicht nur beim Tiroler Publikum.
„Die diesjährig gezeigten Arbeiten sind von
enormer Bandbreite sowohl in ihren Formen als auch in den Inhalten.“
Jens Hillje, Radikal jung
„Die jungen Theatermacher*innen befinden sich in einem freien Umgang der Herausforderungen der Gegenwart. Große Mythen und Texte werden genauso verwendet, bearbeitet und neuerzählt wie kleine recherchebasierte Projekte, performative oder autobiografischer Grundsetzungen. Machtverhältnisse werden geprüft und in Frage gestellt. Die junge Generation hat Erzählanlässe und Gestaltungswillen, sie benutzt das Theater zur Konsolidierung von Diskursen und als ein Massenmedium im Sinne des Volkstheaters, dem Geschichten erzählen nicht nur für die Peergroup sondern über diese hinaus.“ So lautet die Begründung von Jens Hillje zur Nominierung von Gondelgschichten.
Das Festival findet vom 27. April – 5. Mai am Münchner Volkstheater statt. 2023 sind 13 Regiearbeiten eingeladen. Produktionen aus Antwerpen, Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Magdeburg, Mannheim, München, Innsbruck, Wien und Weimar. Gondelgeschichten steht am 1. und 2. Mai auf dem Spielplan.
Wir gratulieren herzlich!
GONDELGSCHICHTEN
Dokumentarisches Theaterprojekt
vom Institut für Medien, Politik & Theater
