Bühne frei für Dolce Vita

© Raphael Gutleben Pasquale di Filippo, Andrea De Majo und Irene Girkinger beim spätsommerlichen Aperitivo

Intendantin Irene Girkinger lässt zwischen dem Ende der Sommerpause und der Wiederaufnahme der musikalischen Italienreise Amore Tricolore mit den Darstellern Pasquale di Filippo und Andrea De Majo Erinnerungen an den Sommer wiederaufleben und entlockt den beiden einige Geheimtipps zu den noch unentdeckten Ecken ihres Heimatlandes!

 

Irene Wo habt ihr euren diesjährigen Sommerurlaub verbracht?

Pasquale und Andrea Natürlich in Italien! Pasquale Bei mir war es ein lustiges Zick- Zack durch den ganzen Stiefel: von Sizilien, Apulien, Emilia Romagna, weiter nach Ligurien, bis nach Friuli-Venezia-Giulia. Ich denke, ich habe gewonnen! Andrea Moment, da kann ich mithalten: Ich war in Venedig, Rom, Mailand, Turin, Genua und in Cinque Terre!

 

Irene Und das alles in den Theaterferien!

Andrea Ja, und ich bin nicht nur am Strand gelegen, sondern war auch bei einigen Konzerten von italienischen Sänger:innen. Ich habe die Musik aufgesogen – als Vorbereitung für unsere Wiederaufnahme von Amore Tricolore.

Andrea De Majo © Cordula Treml Andrea De Majo

Irene Pasquale, dir ist ja auch das Essen sehr wichtig. Hast du gut gegessen in deinem Heimatland?

Pasquale Ja, immer! Normalerweise koche ich viel im Urlaub. Diesmal wollte ich eigentlich etwas entspannen, dann habe ich aber doch wieder fast die ganze Zeit gekocht – aus dem Wohnmobil heraus. Und wir waren nie weniger als acht Personen! Wir haben die Zutaten und Lebensmittel vor Ort gekauft, einen Stellplatz mit schönem Panorama gesucht und dann gekocht.

 

Irene Urlaub in Italien ist ja mittlerweile auch sehr teuer geworden. Es gab im Sommer Berichte über die Kosten von Strandliegen und Sonnenschirmen, die bis zu 100 Euro pro Tag kosten. Das ist doch Wahnsinn, oder?

Andrea Ja, das war auch Thema bei mir und meinen Freund:innen. Aber wir gehen sowieso lieber an den freien Strand ohne Liegen und nach Möglichkeit mit weniger Menschen.

Pasquale In Sizilien und Apulien war es früher auch billiger. Ich erinnere mich an 5 Euro pro Tag für eine Liege. Man hat damals nicht nur für den ganzen Sommer, sondern für das ganze Jahr den Platz gemietet, damit man immer in der ersten Reihe liegen kann. In den letzten Jahren haben viele Menschen diese schönen Regionen entdeckt und daher ist alles teurer geworden. Das ist das Phänomen des «Overtourism» – leider. Um dem zu entkommen, muss man eigentlich immer gegen den Strom fahren, also in die entgegengesetzte Richtung aller Autos.

Petra Alexandra Pippan, Pasquale Di Filippo, Ulrike Lasta, Stefan Riedl © Cordula Treml Petra Alexandra Pippan, Pasquale Di Filippo, Ulrike Lasta, Stefan Riedl

Irene Apropos Übertourismus und alles voll und überteuert. Habt ihr Geheimtipps; Orte, an die noch nicht alle fahren?

Andrea In Apulien gibt es schon auch noch ruhigere Ecken – wie z. B. Savelletri, dort gibt es großartige Strände. In Kalabrien gibt es auch noch viele ruhige Orte, an der Küste südlich von Tropea rund um Capo Vaticano, die Strände und das Wasser sind dort unglaublich schön. Kalabrien wird als Destination noch sehr unterschätzt finde ich.

Pasquale Ich bin zwar direkt am Meer aufgewachsen, aber kann Campo Imperatore / Gran Sasso in den Abruzzen empfehlen. Das ist eine Hochebene, wo man – wenn es hochkommt – drei Personen auf einmal sieht. Und von dort kann man auch jederzeit ans Meer fahren! Zum Beispiel nach Molise oder in die Marken. Und: Das Essen schmeckt dort herrlich!

 

TEXT Irene Girkinger
BILD Raphael Gutleben