Inhalt
«Überauß lustig und maenniglich nutzlich zu lesen» sei die Geschichte vom heiligen Toren Simplicius, meint sein Erfinder, der Autor Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Ein einfältiges, womöglich adeliges Findelkind erlebt die Gräuel des 30-jährigen Krieges, wird selbst zum Soldaten, Forscher, Scharlatan und Galeerensklaven, bereist die marode «beste aller möglichen Welten» und geht am Ende als Einsiedler in den Wald.
Der Komponist Karl Amadeus Hartmann nahm diesen Klassiker der deutschsprachigen Literatur als Vorlage für seine nach dem Titelhelden benannte Kammeroper. Entstanden für die Schublade im Zweiten Weltkrieg, ist dieses Werk ein Zeugnis aus der inneren Emigration, ein beeindruckendes Manifest wider die Grausamkeiten des Krieges.
Starregisseurin Eva-Maria Höckmayr inszeniert Hartmanns pessimistischen Blick auf den Verlust der Zivilisation als Salto Mortale in die Abgründe der menschlichen Seele.
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Besetzung
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Simplicius Simplicissimus
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Einsiedler / Gouverneur
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Feldwebel / Bauer
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Landsknecht
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Hauptmann
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Erzählerin
Laien Sänger:innen
Pressestimmen
Markus Schramek / Tiroler Tageszeitung, 12.3.2024
Das Opus gestaltet sich dermaßen dicht, ja über weite Phasen beklemmend, dass man, bei allem Respekt vor den künstlerischen Leistungen, wie gebannt im Sessel klebt.
Franz Gratl / Kronen Zeitung, 13.3.2024
[D]as Tiroler Ensemble für Neue Musik unter Hansjörg Sofka leistet Beeindruckendes und bringt Hartmanns grelle Orchesterfarben und seine collageartige Musik zum Leuchten. […] Regisseurin Eva-Maria Höckmayr gelingt eine Inszenierung, die das Unvergängliche und Beklemmende eindrucksvoll vor Augen führt. Marie Smolka ist eine Anti-Heldin par excellence. Die übrigen Sänger leisten Großes, Florian Stern ist ein zwielichtiger Einsiedler und ein despotischer Gouverneur, Oliver Sailer beeindruckend als Feldwebel und Bauer, Benjamin Landsknecht ein großartig singender, verrohter Landsknecht, Nikita Vorochenko ein Hauptmann mit nicht minder eindringlicher Präsenz. Der Chor aus Laien-Sängern ist am Punkt und spielerisch gefordert.