Inhalt
Als er Wahida trifft, ist es um Eitan geschehen. Plötzlich glaubt der nüchterne Genforscher an Vorsehung, Schicksal und die Liebe. Nach zwei Jahren voller Glück will er die Angebetete seinen Eltern vorstellen. Die sind entsetzt: Wie kann er als Jude eine Araberin lieben? Vor allem Eitans Vater David kann das nicht akzeptieren. Es kommt zum Bruch. Geistesgegenwärtig – und ganz Wissenschaftler – packt Eitan das Essbesteck seiner Eltern und seines Großvaters ein und lässt es genetisch untersuchen. Er kann nicht glauben, dass er das Kind dieser Eltern sein soll. Das Ergebnis aber ist in anderer Hinsicht überraschend und verweist auf ein noch größeres Familiengeheimnis. Um dem auf die Spur zu kommen, reist Eitan mit Wahida nach Israel zu seiner Großmutter. Doch die Wahrheit ist schmerzlicher als gedacht. Und das Land mit seinem gewalttätigen Konflikt zwischen Israel*innen und Palästinenser*innen erschüttert sowohl Eitans als auch Wahidas Leben in den Grundfesten.
Wajdi Mouawad hat ein berührendes Stück geschrieben, das mit mehr als einer Wendung erstaunt. Genau wie in seinem Erfolgsstück Verbrennungen, das 2009 am Tiroler Landestheater zu sehen war, verknüpft der frankokanadische Autor mit libanesischen Wurzeln eine komplexe Familiengeschichte voller Schuld und Lüge mit dem Nahost-Konflikt. In Vögel sind es die in den Westen emigrierten Enkel, sie sich mit ihrer Herkunft auseinandersetzen müssen, obwohl sie dachten, die spiele in ihrem Leben überhaupt keine Rolle mehr.
Ich liebe keinen „Juden“! Ich liebe Eitan!
Wahida
Termine
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Besetzung
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WAHIDA
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EITAN ZIMMERMANN
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DAVID, sein Vater
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NORAH, seine Mutter
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ETGAR, sein Großvater
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LEAH KIMHI, seine Großmutter
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EDEN, eine Soldatin
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AL_HASAN AL WAZZAN, Rabbiner, Kellner, Arzt, Krankenschwester, Pfleger
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung
Mouawads „Vögel“ ist ein spannendes, bewegendes Stück. Es thematisiert den Nahost-Konflikt vor der Folie des Holocaust und reicht in jedermanns Leben – bis zur Selbstverwirklichung Jugendlicher in der multikulturellen Gesellschaft, bis zum Generationenkonflikt und der Flüchtlingsfrage.
Regisseurin Susi Weber kleistert in Isabel Grafs fabelhaftem Bühnenbild eines zerfetzten Raumes nicht zu, was das Stück anregt, sie inszeniert klar und ruhig, Politisches tritt zugunsten des Familiendramas zurück.
Stadtblatt Innsbruck
Susi Webers Regie zeigt einfühlsam die ohnmächtige Verzweiflung, mit der die Figuren in ihren ideologischen Identitätskorsetten umeinander ringen. Die monströsen Einschlaglöcher in Isabel Grafs Bühne demonstrieren dabei augenfällig die verheerenden Folgen jahrelanger Luftanschläge, nicht nur in den Mauern, sondern auch in den Seelen der Menschen. Das Ensemble besticht einmal mehr durch großartiges engagiertes Spiel. Auch dieser Abend wird lange nachwirken.