Ab 3. Oktober richten sich im Großen Haus alle Scheinwerfer auf Camilla Danesi. Das in Carrara (Italien) geborene Mitglied der Tanzcompany Innsbruck tanzt in Romy Schneider ihre erste Hauptrolle und zeigt das Leben der Schauspielikone zwischen Ausnahmekarriere und persönlichen Schicksalsschlägen.
Romy Schneider starb 1982. Du bist 1996 geboren. Was verbindest du mit dieser großen Schauspielerin?
Sie war interessanterweise vor allem meiner Mutter sehr präsent. Als ich ihr von meiner Hauptrolle in dem Tanzstück erzählt habe, meinte sie „Oh, die Kaiserin Sissi!“ Viele kennen sie wegen dieser Rolle. Romy war eine Ikone wegen ihrer Rollen, nicht als Romy Schneider.
Wie herausfordernd und fordernd ist diese Rolle?
Ich freue mich, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Es ist schwierig und aufregend zugleich. Der erste Part des Tanzstückes, in dem sie noch jung und ein Teenager ist, gestaltet sich leicht für mich. Dann aber muss ich den Blick darauf richten, Reife zu zeigen und eine facettenreiche Frau, eine komplexe Künstlerin, in einem dramatischen Leben abzubilden, und das ist eine große Herausforderung für mich. Auch wegen ihrer Schicksalsschläge. Ich kann mir ja überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, ein Kind zu verlieren – oder verarbeiten zu müssen, dass sich der Ex-Ehemann umbringt. Das ist der schwierigste Teil und deshalb habe ich mich auch bei den Proben ganz speziell darauf konzentriert.
Gibt es Parallelen zwischen Romy Schneider und Camilla Danesi?
Ich sehe tatsächlich eine große Ähnlichkeit zwischen Romy und mir: Wenn ich mir etwas in den Kopf setzte, dann mache ich das auch – koste es, was es wolle! Aber natürlich hatte sie ein trauriges Leben, denn niemand hat nach ihren echten Gefühlen gefragt, selbst ihre
Mutter hat sie benutzt. Aber was passiert ist, hat passieren müssen. Sie hat für sich alles richtig gemacht, sich für diesen Weg entschieden.
Interview: Silke Artner
Fotos: Birgit Gufler
Romy Schneider
Tanzstück von Enrique Gasa Valga.
Libretto von Enrique Gasa Valga und Albert Serradó