Evolutionstheoretiker*innen stellten fest: Teilen ist wichtig, denn so wurde und wird unser Überleben ermöglicht.
Da man die gemeinsam erjagte und gesammelte Beute aufteilte, wurde nicht nur das Überleben des Einzelnen, sondern das der ganzen Gruppe gewährleistet. Stammesgeschichtlich betrachtet ein nicht zu unterschätzender Vorzug des Homo sapiens. Wahrscheinlich war es aus evolutionstheoretischer Sicht auch ein großer Vorteil, dass es damals eher um Beeren, Fische und Wurzeln ging und nicht um Schokolade. Denn wie schwierig es ist, Schokolade aufzuteilen und das womöglich auch noch gerecht, zeigt das Experiment, das drei Wissenschaftler*innen im [K2] beschäftigt.
Wie funktioniert Gerechtigkeit? Und: Kann der Mensch teilen? Als Erkenntnisobjekt haben sich die drei – Gruber, Gruber und Gruber – ausgerechnet eine Tafel Schokolade auserwählt. Klar, um gerecht zu verteilen, braucht man bestimmte Regeln: Von demokratischen Grundzügen bis zu Fragen nach globalen Ungleichgewichten wird hier so ziemlich alles verhandelt, was das Thema Schokolade zu bieten hat. Denn:
„Schokolade kann zwar keine Probleme lösen,
aber das kann ein Apfel auch nicht.“
(Zitat aus dem Stück)
Nominiert für den Mülheimer KinderStückePreis 2020
Schokolade wurde, wenig verwundernd, in der Schweiz unter dem Titel Schoggiläbe (Schoko-Leben) uraufgeführt und 2020 für den Mülheimer KinderStückePreis, einen der renommiertesten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum, nominiert. Am Tiroler Landestheater inszeniert Michaela Senn die drei Grubers, Daniela Bjelobradić, Juliana Haider und Viktoria Obermarzoner.
Das Besondere an diesem Team: Es vereint ganz einzigartig Clownerie, Musik und Schauspiel. Bei den Proben wurde zumindest ein Teilerfolg schon erreicht: Eine Scheibe Knäckebrot wurde in gleich große Stücke aufgeteilt und verspeist. Immerhin!
Zum Schluss noch eine Warnung: Das Stück ist vielleicht nicht unbedingt total pädagogisch wertvoll, dafür aber was zum Schlemmen, nein, Schmunzeln!
Von Uschi Oberleiter