104,9 km²
– so groß ist die Stadtfläche von Innsbruck. Ein Großteil dieser Fläche: Berge und Wald. Der Rest: Wohnraum für verschiedenste Menschen. Doch nicht für alle ist dieser Ort gleichzeitig auch Heimat. Was macht den Unterschied zwischen Fremdheit und Integration, zwischen Verwurzelung und Freiheit? Oder ist nicht für alle Menschen beides eng miteinander verknüpft?
Diesen ersten großen Fragenkomplex nimmt sich der Pilot des neuen Gesprächsformates Gipfelgespräche vor. In diesen Gesprächsrunden zwischen Expert:innen zu bestimmten Fragestellungen und Künstler:innen des Tiroler Landestheaters vermischen und befeuern sich die beiden Blickwinkel, sodass inspiriert von den künstlerischen Beiträgen noch einmal eine andere Basis für den Austausch zu aufgeladenen Themen gefunden wird. Moderiert wird der Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst von der Chefredakteurin der Tiroler Straßenzeitung 20er, Rebecca Sandbichler.
«Theater und Tanz sollen ja geradezu aufwühlend sein,
uns zum Nachdenken provozieren, etwas in uns verschieben.
Darum finde ich das Konzept der Gipfelgespräche so spannend:
Ausgehend von der Kunst wandern wir gemeinsam mit den Gästen
zu neuen Höhen der Auseinandersetzung. Diesmal konfrontieren wir uns
mit dem Fremden und Gefühlen vom Fremdsein in dieser Stadt.
Ich bin gespannt, welche spontanen Erkenntnisse uns
der erste Abend bringen wird.»
Rebecca Sandbichler, Chefredakteurin 20er
Die Herbstpremieren des Tiroler Landestheaters, die rund um das erste Gipfelgespräch am 2.11.23 liegen, verhandeln verschiedenste Aspekte des Themas Heimat und Fremde: Das lange Unterwegssein und die Rückkehr nach jeweils zehn Jahren Krieg und Irrfahrt des Odysseus in Roland Schimmelpfennigs Neubearbeitung der Odyssee, die prekären Lebensbedingungen von Künstler:innen im Paris der Jahrhundertwende, wie sie Giacomo Puccini in La Bohème aufs eindrücklichste zeichnet sowie die klaffende Schere zwischen Ideal und Realität eines absoluten Sehnsuchtsortes – Hollywood – in Andrew Lloyd Webbers Musical Sunset Boulevard. Und dann ist da noch die hochpersönliche Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Identität im Tanzstück Safe Ground, das das Tanzensemble mit ihrem Tanzdirektor Marcel Leemann entwickelt.
Die Musik für diese letztgenannte Produktion wird von der österreichischen Rapperin und Schauspielerin NENDA stammen, sie ist auch eine der Diskutant:innen auf dem Podium des Gipfelgespräches. Mit ihr: Der Philosoph Andreas Oberprantacher, der sich in seiner Forschung und Lehre unter anderem mit den Themen Migration, Globalisierung sowie Friedens- und Konfliktforschung beschäftigt und Frauke Theile, die als Architektin Leiterin des Innovation Hub des holzverarbeitenden Unternehmens Pfeifer. Zudem bieten die Schauspieler Patrick Ljuboja und das Musiktheater-Ensemblemitglied Andrea De Majo mit Ausschnitten aus der Odyssee und Sunset Boulevard künstlerische Impulse zum Thema, bevor sie in die Diskussion miteinsteigen.
GIPFELGESPRÄCHE
Theater im Gespräch
Kooperation mit dem 20er – Die Tiroler Straßenzeitung.
DO 2.11.23 / 20.30 Uhr / [K2]
Eintritt frei, Zählkarten erforderlich