Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck bringt Orchesterklänge ins Wohnzimmer
Nach der pandemiebedingten Absage aller Veranstaltungen mit Publikum bis vorerst Ende März 2021 hat sich das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck dazu entscheiden, unter dem Titel „Musik im Haus“ drei Konzerte aus dem Haus der Musik Innsbruck zu streamen.
Oberon & Tirol Concerto
Mit seiner letzten Oper Oberon landete Carl Maria von Weber, der 1826 die Uraufführung in London trotz schwerer Krankheit noch höchstpersönlich leitete, einen sensationellen Erfolg. Während die gesamte Oper heute nur selten aufgeführt wird, hat sich die Ouvertüre einen festen Platz im Orchesterrepertoire gesichert. Meisterhaft verdichtete Carl Maria von Weber darin die schönsten musikalischen Motive des Werkes und schuf damit sogar genau genommen eine der frühesten symphonischen Dichtungen.
Als Hommage an die Heimat seines Orchesters hat TSOI-Chefdirigent Kerem Hasan außerdem das Tirol Concerto for Piano and Orchestra von Philip Glass für dieses Programm ausgewählt. Als Auftragswerk der Klangspuren Schwaz mit Unterstützung der Tirol Werbung und dem Stuttgarter Kammerorchester in Schwaz uraufgeführt, wurden vor allem die Klänge des zweiten Satzes durch den im Jahr 2000 entstandenen Imagefilm Tirol – Land im Gebirg’ der Tirol Werbung populär und avancierten zur heimlichen Landeshymne. Gemeinsam mit dem TSOI wird der Innsbrucker Pianist Michael Schöch die anrührenden, minimalistisch-meditativen Melodien im Haus der Musik Innsbruck zum Klingen bringen und die Tiroler Landschaft musikalisch zum Leben erwecken.
„Auch wenn wir aktuell nicht live für unser Publikum
spielen können, spielen wir dennoch – wir öffnen
den digitalen Konzertsaal im Haus der Musik Innsbruck
und laden die Zuhörer*innen ein, die Abende per Stream zu verfolgen.“
Kerem Hasan
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Beethoven & Bläserfanfare
Am 25. März 2021 erklingt die 3. Symphonie von Ludwig van Beethoven („Eroica“), erneut mit Kerem Hasan am Dirigentenpult. Sie gilt als erste große Symphonie der Musikgeschichte – kein Instrumentalwerk bis dahin hatte solche Dimensionen, was Länge, Dynamik und formalen Aufbau betrifft.
Am 8. April 2021 kann das Publikum abermals ein Werk von Ludwig van Beethoven erleben, diesmal die Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21. Die künstlerische Gesamtleitung übernimmt dabei Annedore Oberborbeck, die 1. Konzertmeisterin des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck. Darüber hinaus wird an diesem Abend die Bläserfanfare Fanfare for the Common Man des US-amerikanischen Komponisten Aaron Copland zu hören sein.
Digitaler Konzertsaal
Ob im Wohnzimmer oder unterwegs, ob auf dem PC oder Smartphone: Das Publikum kann die Konzerte des TSOI kostenlos auf www.tsoi.at in bester Bild- und Tonqualität genießen. „Auch wenn wir aktuell nicht live für unser Publikum spielen können, spielen wir dennoch – wir öffnen den digitalen Konzertsaal im Haus der Musik Innsbruck und laden die Zuhörer*innen ein, die Abende per Stream zu verfolgen“, erklärt Kerem Hasan, Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck. „Natürlich vermissen wir das Publikum sehr, aber wir sind glücklich, auch unter diesen Bedingungen ein abwechslungsreiches Konzertprogramm bieten zu können. Dabei findet nicht nur die Musik wieder den Weg zu ihrem Publikum, die Künstler*innen werden in kurzen Interviews interessante Einblicke rund um die gespielten Werke geben.
Die rund 50 Musiker*innen des Orchesters arbeiten unter strengen Hygiene-Auflagen und müssen sich im Zuge der Proben und Übertragungen an ein strenges Sicherheitskonzept halten. „Ein Stream wird ein Live-Erlebnis für das Publikum niemals ersetzen können“, betont Annedore Oberborbeck, 1. Konzertmeisterin des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck. „Jedoch muss es momentan irgendwie weitergehen. Abzuwarten, bis alles wieder möglich ist, wäre so, als würde man abwarten, bis man wieder denken darf.“
Die Streams werden auf www.tsoi.at übertragen.