Die neue Spielzeit 2019.20 wird präsentiert

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Intendant Johannes Reitmeier und das leitende Team des Tiroler Landestheaters und Symphonieorchesters Innsbruck haben heute Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz den Spielplan der kommenden Saison präsentiert.

„Die Kunst hat kein Vaterland.“

Mit einem Zitat von Carl Maria von Weber, dem Komponisten der Oper „Der Freischütz“, also aus einer Zeit, in der Globalisierung noch ein absolutes Fremdwort war, geht das Tiroler Landestheater in die Spielzeit 2019.20 – und legt damit den Fokus auf den oftmals beängstigenden Perspektivenwechsel in Politik, Geschichte und Gesellschaft.

„Kunst kann ihre Verwurzelung in einer bestimmten Kultur und damit oft auch in einer langjährig geübten Tradition nicht verleugnen und sie soll es auch nicht. Diesen Umstand aber zum Vorwand für Ab- und Ausgrenzung ins Feld zu führen, als Legitimation für Skepsis, Misstrauen und Ablehnung gegenüber anderen Kulturen zu missbrauchen, ist verwerflich“, mahnt Johannes Reitmeier bei der Spielplanpräsentation. „Kunst wirkt weit über die Landesgrenzen hinaus, sie erweitert den Horizont, statt ihn zu verengen und sie lebt dauerhaft vom internationalen Austausch“, so der Intendant. In diesem Sinne erscheint auch das Spielzeitzitat programmatisch.

Musiktheater

Auch in der kommenden Spielzeit überzeugt das Tiroler Landestheater und Symphonieorchester Innsbruck mit hohem künstlerischem Anspruch und einer abwechslungsreichen Spielplangestaltung. Eröffnet wird die Saison am 28. September mit der Uraufführung des Historien-Musicals Die Schattenkaiserin in der Regie von Intendant Johannes Reitmeier. Das Auftragswerk bildet einen Höhepunkt zum Abschluss des Maximilianjahres.

Operndirektorin Angelika Wolff freut sich einmal mehr auf ein ambitioniertes Programm. Von Il trittico, drei selten als Gesamtwerk gespielten Einaktern von Giacomo Puccini, über eines der meistgespielten Werke der Opernliteratur, Rigoletto von Giuseppe Verdi – zuletzt vor zehn Jahren am Spielplan des TLT –, bis hin zur Premiere von Katja Kabanowa, der Oper von Leoš Janáček, die in deutscher Sprache zum ersten Mal in Innsbruck gezeigt wird. Wolff spannt ihren Bogen von Klassikern hin zu Zeitgenössischem – etwa zu Peter Maxwell Davies’ Kammeroper Der Leuchtturm oder zur österreichischen Erstaufführung von American Idiot, dem Musical mit Songs der US-amerikanischen Punk-Rock-Band Green Day. Besonders am Herzen liegt der Operndirektorin das Aufspüren junger Sängertalente und so darf sich das Publikum auch in der kommenden Spielzeit auf das ein oder andere neue Gesicht auf der Bühne des Tiroler Landestheaters freuen. 

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Dem musikliebhabenden Publikum steht auch eine spannende Konzertsaison 2019.20 bevor, gilt es doch, die zwei neuen Chefdirigenten des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck zu begrüßen. Der junge Brite Kerem Hasan wird den Konzertbereich des TSOI leiten und sich beim ersten Symphoniekonzert mit seinem Wunschprogramm – der Kombination Britten, Mozart und Schostakowitsch – vorstellen. Der gebürtige Südtiroler Lukas Beikircher wird der Musiktheatersparte als Chefdirigent vorstehen. Im Konzertbereich stellt er sich mit der 4. Sinfonie von Anton Bruckner sowie Liedern von Richard Strauss vor und beim Neujahrskonzert dirigiert er unter anderem Werke von Robert Stolz.

Schauspiel

Im Schauspiel steht das Wort Versöhnung thematisch im Zentrum. Schauspieldirektor Thomas Krauß will mit seinem Programm 2019.20 erörtern, warum die Welt, unsere Gesellschaft bzw. der Mensch selbst zunehmend zersplittert und ob es möglich sein kann, eine Wiederherstellung zu erreichen, und meint dazu: „Wir stellen die Frage, warum der Weg zu einer Versöhnung so kompliziert ist und was uns daran hindert ihn zu beschreiten.“

Nachdem in der laufenden Spielzeit aus Anlass des Republikjubiläums ausschließlich österreichische und im Speziellen Tiroler Stücke, die einen thematischen Bogen über die letzten hundert Jahre spannen, am Spielplan stehen, liegt der Fokus in der kommenden Saison auf anderen Blickwinkeln. Neben drei österreichischen Erstaufführungen sind unter anderem auch Klassiker wie Molières Der Menschenfeind oder Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt sowie alle Genres zwischen Komödie und Tragödie auf dem Spielplan zu finden, denn unterhaltsam, wenn manchmal auch schmerzlich, muss schließlich jeder Theaterabend sein.

Tanzcompany Innsbruck

In die neue Saison startet Enrique Gasa Valga, Direktor der Tanzcompany Innsbruck, mit einer Wiederaufnahme von Frida Kahlo – Nueva Pasión. Im November folgt mit The Tempest nach Macbeth und A Midsummer Night´s Dream seine dritte Choreografie nach einer Vorlage des großen Dichtermeisters William Shakespeare. In den Kammerspielen wird Marie Stockhausen mit Wolfgang Amadeus ein Tanzstück über den wohl berühmtesten Komponisten der Welt auf die Bühne zaubern. Für Die große Nacht des Tanzes lädt Gasa Valga zum vierten Mal international renommierte Choreografen nach Innsbruck ein. Zum Abschluss der Saison bringt der Direktor der Tanzcompany Innsbruck ein Stück aus seiner Heimat, Terra Baixa des katalanischen Schriftstellers Àngel Guimerà, als Tanzstück auf die Bühne der Kammerspiele.

 

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