Pressekonferenz zur Spielzeit 24/25

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Gemeinsam mit dem künstlerischen Leitungsteam präsentierten die Geschäftsführende Intendantin Irene Girkinger und der Geschäftsführende Kaufmännische Direktor Dr. Markus Lutz heute Vormittag den Spielplan für die kommende Saison in den Kammerspielen. Erneut begleitet die Saison ein starkes Statement, das verschiedene Assoziationen zulässt: Was steht auf dem Spiel? Vieles in Bezug auf das Weltgeschehen und unsere gesellschaftlichen Werte. Und vieles steht auch auf dem Spielplan des TLT: 

Denkräume für mögliche Entwürfe des Unmöglichen, für Visionen, Utopien und Zuversicht. Insgesamt 34 Produktionen, davon zehn Uraufführungen und vier österreichische Erstaufführungen, zahlreiche Stücke junger Autor:innen sowie bekannte Klassiker von Horváth, Ibsen, Virginia Woolf über Mozart, Verdi und Strauss, die allesamt einen starken Bezug zu unserer Gegenwart haben, werden in der Spielzeit 24/25 am Tiroler Landestheater zu erleben sein.

„Ich bin stolz, dass wir so viele unterschiedliche Produktionen zeigen,
welche die Formenvielfalt von Theater und die unterschiedlichen kreativen Zugänge,
fürs Heute relevante Geschichten zu erzählen und Themen aufzugreifen,
widerspiegeln und dafür so renommierte Regieteams gewinnen konnten.“

Irene Girkinger, Intendantin

Irene Girkinger erklärte bei der Spielplanpräsentation weiters: „Wir versuchen, gewisse inhaltliche Pfeiler im Spielplan weiter zu festigen: So liegt ein besonderes Augenmerk auf der Zeitgenossenschaft, wir haben in einigen Projekten starken Tirolbezug und in anderen internationale Verbindungen und wir präsentieren wieder einige spartenübergreifende Produktionen.“

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Dr. Markus Lutz und Irene Girkinger

Der Geschäftsführende Kaufmännische Direktor Dr. Markus Lutz blickt ebenfalls positiv auf die kommende Spielzeit: „Erwartungsgemäß gibt es zu Beginn einer neuen Intendanz immer einen kleinen Einbruch bei den Abonnent:innen zu verbuchen. Man kann jedoch feststellen, dass das Tiroler Publikum das neue Programm gut angenommen hat und wir bisher durchaus positiv bilanzieren können.“

„Dass wir als Kulturbetrieb so gut dastehen, ist neben einer nachhaltigen
Unternehmensführung nicht zuletzt auch unseren beiden
Gesellschafter:innen, aber insbesondere allen Mitarbeiter:innen
zu verdanken. Damit finden wir auch weiterhin eine stabile
wirtschaftliche Basis für unsere künstlerische Arbeit vor.“

Dr. Markus Lutz, Geschäftsführender Kaufmännische Direktor

Das Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit nimmt nicht nur im Unternehmen selbst immer mehr Raum ein, sondern spielt auch für das Publikum des Tiroler Landestheaters zunehmend eine tragende Rolle. Ergänzend dazu berichtet Dr. Markus Lutz: „Es freut uns sehr, dass wir als Klimabündnis-Betrieb ab der Spielzeit 24/25, mit einer Eintrittskarte für all unsere Spielstätten, eine kostenlose An- und Abreise mit den Linien der IVB anbieten können.“

Mit einem großen Fest für die ganze Familie wird am 22. September in die neue Spielzeit gestartet. An diesem Tag öffnen das Tiroler Landestheater und das Haus der Musik Innsbruck ihre Türen, Bühnen sowie versteckte Ecken und bieten in und um die beiden Häuser ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein.

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© Andrea Widauer

Musiktheater

Mit Der Rosenkavalier steht einer der wichtigsten Opernrepertoireklassiker auf dem Spielplan der Sparte Musiktheater. Co-Spartendirektorin Jasmina Hadžiahmetović inszeniert diese Komödie für Musik von Richard Strauss und Hugo von Hoffmannsthal als heiter-philosophischen Abend über Zeit und Vergänglichkeit, Lebensweisheit und die Chancen der Jugend.

In La clemenza di Tito präsentiert sich das Ensemble in Mozarts Spätwerk, in dem der Komponist mit der ihm eigenen Doppelbödigkeit Figuren von tiefer menschlicher Komplexität in einem Spiel von Macht und Verzicht psychologisch einfühlsam ausgeleuchtet hat. Das slawische Repertoire ist diese Saison durch Tschaikowskis Eugen Onegin vertreten, die wohl berühmteste Oper des Komponisten, die Regisseurin Eva-Maria Höckmayr mit seismografischem Gespür in eindrückliche Bilder setzen wird. In der spartenübergreifenden Inszenierung von Ralph Benatzkys Erfolgsoperette Im weißen Rössl lässt die österreichische Sängerin, Schauspielerin und Regisseurin Ruth Brauer Kvam mit viel Fantasie, Schwung und einer ordentlichen Portion Humor ein fulminantes Ensemble aus urlaubsbeschwipsten Hotelgästen über die Bühne tanzen.

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Katharina Duda, Co-Direktorin Musiktheater

Schauspiel

Zwei Uraufführungen eröffnen das Schauspiel: Nestroy-Preisträgerin und Tiroler Autorin Lisa Wentz überarbeitete für das Tiroler Landestheater den Klassiker Gier unter Ulmen von Eugene O’Neill und verlegte den Schauplatz der Handlung nach Tirol. Im Großen Haus untersucht Regisseurin Cilli Drexel in Verlangen die Sehnsucht nach Aufbruch, die Verwurzelung mit Grund und Boden und die Suche nach dem puren, wahren Leben.

In den Kammerspielen widmet sich Regisseurin und Musikerin Anna Marboe der so lange verdrängten österreichischen Schriftstellerin Maria Lazar, die mit Hölle auf Erden eine beißend komische und musikalische Dystopie geschaffen hat. In den britischen Zauberwald entführen mit König Arthur Henry Purcell, Ewald Palmetshofer und Co-Direktorin Schauspiel Bettina Bruinier. In dem diesjährigen spartenübergreifenden Projekt fließt das Spiel mit Illusionen, Realität, Mythos und Märchen ineinander – poetisch und wahrhaftig.

Mit Codename Brooklyn taucht das Schauspiel tief in Erinnerungslücken der Tiroler Zeitgeschichte ein und stellt sich der Geschichte des Tiroler Widerstands im Zweiten Weltkrieg, in dem auch Frauen eine zentrale Rolle spielten und Quentin Tarantino zu Inglourious Basterds inspirierte. Erstmalig am Tiroler Landestheater inszeniert die international gefragte, kroatische Regisseurin Anica Tomić, die in Figaro lässt sich scheiden der zeitlosen Frage, was denn eigentlich „die“ Revolution sei, nachgeht und die damit verbundenen geografischen und menschlichen Irrfahrten auf die Bühne bringt.

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Bettina Brunier und Elisabeth Schack, Co-Direktorinnen Schauspiel

Tanz

Die Sparte Tanz bringt im Großen Haus das bekannteste wie berührende Liebespaar auf die Bühne: Romeo und Julia. Für Marcel Leemanns Umsetzung des Klassikers um Liebe, Hass und Hoffnung mit der emotionalen Musik von Sergej Prokofjew wird das Tanzensemble vom Tiroler Symphonieorchester Innsbruck live begleitet. The Room der britischen Choreografin Caroline Finn orientiert sich an der visuellen Sprache des Filmregisseurs Peter Greenaway und öffnet ein Labyrinth voller Geheimnisse, obskurer Begegnungen und Abgründe.

Die Produktion Rausch vereint drei Kurzstücke mit verschiedenen choreografischen Handschriften im Großen Haus und erfährt neben Neukreationen von Francesca Frassinelli und Julian Nicosia mit Ravels Boléro von Ihsan Rustem seinen fulminanten Höhepunkt. Zum Abschluss der Saison wird die Livemusik des jungen Shootingstars Oskar Haag in Kombination mit dem Tanzensemble in Marcel Leemanns Choreografie die Kammerspiele zum Beben bringen.

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Marcel Leemann und Stefan Späti, Co-Direktoren Tanz

Junges Theater

In der Sparte Junges Theater steht Die Konferenz der Tiere nach dem Buch von Erich Kästner auf dem Spielplan: Trotz vieler Kriege, Konflikte und Klimakatastrophen bleiben die Menschen untätig. Dem wollen die Tiere nicht mehr tatenlos zusehen und rufen ihrerseits zu einer großen Konferenz auf, um die vielen Probleme in den Griff zu bekommen. Regie wird Joachim Gottfried Goller führen, der auch schon bei den Salzburger Festspielen für ein junges Publikum inszenierte.

Mit Brundibár von Hans Krása aus dem Jahr 1938 präsentiert das Tiroler Landestheater eine Kinderoper: Diese wurde 1942 im KZ Theresienstadt mit Kindern uraufgeführt. Anfang des Jahres 2025 stellen der Kinderchor des Tiroler Landestheaters und das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti diese wertvolle Geschichte über Zusammenhalt und Hoffnung für Groß und Klein vor.

Auch in der Spielzeit 24/25 werden die hauseigenen Stückentwicklungen weitergeführt, das Team von Wenn Schnecken hausen widmet sich einem weiteren Thema aus dem Kindergartenkosmos: Gatsch.

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Laura Nöbauer und Uschi Oberleiter, Junges Theater

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Auch in der neuen Konzertsaison präsentiert das TSOI in acht Symphoniekonzerten die große Bandbreite der sinfonischen Musik und musiziert mit hervorragenden Gastdirigent:innen und Solist:innen. Das Orchester spielt außerdem am 5. September beim Eröffnungskonzert der Klangspuren Schwaz, dem Tiroler Festival für Neue Musik und lädt im Februar im Haus der Musik Innsbruck zu einem Academie Konzert.

Dirigent Martin Sieghart wird das traditionelle Neujahrskonzert unter dem Titel Strauss-Fever! mit Auftritten in Innsbruck, Reutte und Kufstein leiten, wo anlässlich seines 200. Geburtstags das schillernde Oeuvre von Johann Strauss (Sohn) durch das Orchester und unter Mitwirkung des bayerischen Tubisten Andreas Martin Hofmeir, ehemaliges Mitglied der bayerischen Kult-Band LaBrassBanda, interpretiert wird.

Die kommende Saison wartet mit zwei neuen Formaten auf: Im TSOI Laboratorium verhandeln Expert:innen gemeinsam mit dem Publikum die großen Menschheits- ergo Musikthemen und beim Wunschkonzert lautet die Devise: Sie wünschen, wir spielen.

Mit der Musikvermittlung erleben Menschen jeden Alters in kleinen und großen Formaten inspirierende Konzerterlebnisse mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck. Ein Highlight der kommenden Spielzeit wird das Mitsingkonzert Wie schön ist der Mai mit dem vielseitigen und international tätigen Dirigenten Howard Arman.

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Wolfgang Laubichler, Direktor Haus der Musik Innsbruck und Isabel Biederleitner, TSOI Orchestermanagerin

Haus der Musik Innsbruck

Konzerte mit Alter bis neuester Musik und Jazz stehen im Haus der Musik Innsbruck auf dem Programm. Ein besonderer Fokus liegt in der kommenden Saison auf Johann Sebastian Bach, dessen Werke nicht nur im Original zu hören sein werden: In einem neuen Auftragswerk des HDM wird sich der Tiroler Komponist Wolfgang Mitterer auf Bach beziehen, für einen jazzig-experimentellen Abend sorgen und am Klavier mit dem HDM Contemporary Jazz Orchestra selbst auftreten.

Mit dem neuen Format Klangweltbummeln öffnet das Haus der Musik Innsbruck, gemeinsam mit zahlreichen Institutionen, alle Türen. Musiker:innen, Lehrende und Studierende bringen die Säle und Foyers zum Erklingen, wo das Publikum beim Durchbummeln ganz besondere Klangerlebnisse erwarten.


Spielzeit 24/25

Ein Überblick


 

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© Andrea Widauer

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